Immer unter Strom mit Energydrinks
Red Bull und Co. sind bei Jugendlichen sehr beliebt. Doch es gibt auch Gefahren, auf die Kreisjugendpflegerin Julia Veitenhansl nun hinweist
Unterallgäu Von einer Party zur nächsten, beim Festival das ganze Wochenende durchfeiern, auf dem Fußballplatz alles geben, obwohl man am Abend zuvor viel zu spät ins Bett gegangen ist: Es gibt viele Anlässe, sogenannte Energydrinks zu trinken. „Gerade bei Kindern und Jugendlichen sind solche Getränke angesagt“, weiß Kreisjugendpflegerin Julia Veitenhansl. Sie rät zu einem maßvollen und verantwortungsvollen Umgang und sagt: „Vielen Jugendlichen und Eltern ist nicht bewusst, welche Auswirkungen diese Getränke auf die Gesundheit haben können.“
250 Milliliter Energydrink enthalten etwa so viel Koffein wie zwei Tassen Kaffee. Sogenannte „Energy Shots“sind noch höher dosiert. „Der hohe Koffein- und Tauringehalt kann insbesondere bei empfindlichen Personen und bei übermäßigem Konsum unerwünschte Folgen haben“, sagt die Kreisjugendpflegerin. Unruhe, Herzrasen, Krämpfe, Übelkeit und Durchfall können auftreten. Weil die Getränke schnelle Energie liefern sollen, enthalten einige Sorten sehr viel Zucker. „Das wiederum fördert Diabetes und Übergewicht“, so Veitenhansl. Die Mischung aus Zucker und Koffein erhöhe zudem das Risiko, Hyperaktivität zu entwickeln.
Elisabeth Seitz von der Fachstelle für offene Jugendarbeit beim Kreisjugendring berichtet, manche Kinder und Jugendliche wirkten nach dem Konsum von Energydrinks überdreht und zittrig. „Die Jugendlichen konsumieren diese Getränke und haben oft gleichzeitig zu wenig Bewegung, also kein Ventil, um ihre Energie zu entladen“, sagt sie. Manchmal beobachte sie geradezu suchtähnliches Verhalten: Fühle sich der Konsument unwohl, versuche er, das mit noch mehr Energydrinks zu kompensieren.
Eine gesetzliche Altersgrenze für die Abgabe von Energydrinks und Energy Shots gibt es laut Veitenhansl noch immer nicht, obwohl eine Verschärfung des Jugendschutzgesetzes seit Jahren im Gespräch ist. Vereinzelte Handelsketten haben inzwischen reagiert und selbst Altersbeschränkungen eingeführt. Und auch in den Unterallgäuer Jugendzentren sind die anregenden Getränke laut Elisabeth Seitz unerwünscht.
Besonders warnt Kreisjugendpflegerin Julia Veitenhansl vor der Mischung von Energydrinks mit Alkohol. Dieser Mix entziehe dem Körper viel Flüssigkeit. Es könne zu Dehydration, im schlimmsten Fall sogar zu Nierenversagen kommen.
Außerdem überdecke das Koffein die Wirkung des Alkohols, erklärt sie. Das bedeutet: Der Konsument fühlt sich besonders leistungsstark und zum Beispiel noch fahrtüchtig, obwohl er bereits betrunken ist und eine verlangsamte Reaktion aufweist.