Populär und umkämpft
Der ESV Buchloe feiert im kleinen Rahmen das 40-jährige Bestehen des Stadions
Buchloe Der ESV Buchloe ist ein junger Verein und doch gibt es schon viele Geschichten über ihn. Eine handelt sicherlich vom Stadion, das heuer 40 Jahre alt wird. Passend dazu beschloss der Stadtrat die Sanierung des in die Jahre gekommenen Gebäudes, wenn es dafür Zuschüsse gibt. Zudem hat die Erste Mannschaft nun den ehemaligen DEL-Spieler Alexander Wedl als Trainer. Er ist Teil eines neuen Konzeptes mit verstärkter Jugendarbeit. Das will der ESV auch bei einer kleinen Vereinsfeier am kommenden Donnerstag vorstellen.
Das Stadion wurde vor 40 Jahren gebaut. 17 Jahre zuvor war der ESV erst gegründet worden und verlor sein erstes Spiel auf dem Postweiher gegen Waal mit 6:8. Zwei Jahre später hatten die Mitglieder ein eigenes Stadion an der Eschenlohstraße gebaut. Dort gingen die Buchloer zur Premiere gegen den EV Bad Wörishofen mit 0:10 unter. Doch 1978 bekam der ESV sein eigenes Stadion an der Riesserseestraße. Das war bis 2004 noch eine Freiluftarena. In dem Jahr wurde das Stadion aber überdacht, wobei die Mitglieder anpackten und vieles selbst erledigten, wie sich Kassier Christian Warkus erinnert. Inzwischen ist der ESV mit rund 700 Mitgliedern der zweitgrößte Verein in Buchloe und mit mehreren Hundert Zuschauern pro Partie auch der mit der größten Zuschauerzahl.
Doch das Stadion ist in die Jahre gekommen. Vor allem die Kabinen und Sanitärräume müssen saniert werden. Das soll mit dem Um- und Anbau nächstes Jahr passieren – der Stadtrat hat jedenfalls seine Unterstützung beschlossen und müht sich nun um Zuschüsse. Der ESV will das Jubiläum zumindest etwas feiern: Im kleinen Rahmen sollen Sponsoren, Vertreter der Stadt und des Vereins die derzeitige Situation in sportlicher und wirtschaftlicher Hinsicht erklärt bekommen, zudem der Trainer bei einem Interview vorgestellt werden.
Der neue Coach soll den ESV wieder nach oben bringen. Denn diese Saison tritt der ESV nach dem „unnötigen Abstieg“in der Landesliga an, bemerkt Vorsitzender Axel Flöring. Nach zehn Jahren Bayernliga jetzt also Derbys in Bad Wörishofen, Kempten und Pfronten statt wie zuvor Füssen, Landsberg, Königsbrunn oder Lindau und Memmingen. Immerhin, „Eishockey ist in der Region populär“, betont Flöring, „aber die Konkurrenz ist auch groß“, fügt der Vorsitzende an und weist auf das Dilemma des beliebten Sports hin. Deshalb habe der Verein auch einen Plan aufgestellt, wie er nachhaltiger arbeiten kann. Das betrifft einerseits den Nachwuchs: „Den wollen wir forcieren“, sagt Flöring. Das soll mit neuen Trainern wie Wedl oder dem Ex-Scorer des ESV, Christian Warkus, im Jugendbereich und mit neuen Kooperationen umgesetzt werden.
Das könnte durch Zusammenarbeit mit anderen Vereinen wie dem ESV Kaufbeuren bei der Jugend oder dem HC Landsberg – wenn der noch einmal aufsteigen sollte – bei den Erwachsen sein. Die Senioren sollen natürlich kurzfristig wieder in die Erfolgsspur geführt werden: Mit Wedl habe der ESV eine interessante Person an der Bande der Ersten Mannschaft, hofft Flöring.
Wedl stammt aus Landsberg und war als Verteidiger bei rund einem Dutzend Vereinen zumeist aus der Region von der Landesliga bis zur 2. Bundesliga auf dem Eis. Aber der 49-Jährige spielte auch fünf Jahre für Frankfurt und Kassel in der DEL. Das Konzept mit neuen Trainern, der Nachwuchsarbeit und Kooperationen soll natürlich sportlich helfen – und damit auch dazu beitragen, den ESV für Sponsoren attraktiv zu halten oder zu machen.