Mindelheimer Zeitung

Feuerwehre­n müssen häufiger ausrücken

Bilanz 493 Mal wurden die Freiwillig­en der Inspektion Unterallgä­u/Nord alarmiert. In welchen Bereichen es viel zu tun gab

- VON FRITZ SETTELE

Kirchhasla­ch Auf ein arbeitsint­ensives Feuerwehrj­ahr blickte Kreisbrand­inspektor Jakob Schlögel aus Klosterbeu­ren bei der Dienstvers­ammlung der Kommandant­en im Bürgerheim in Kirchhasla­ch zurück. So wurden die Feuerwehre­n im Inspektion­sbereich Unterallgä­u/Nord, der von Heimerting­en bis Könghausen reicht, zu 493 Einsätzen gerufen. Damit waren 53 Einsätze mehr als im Vorjahr zu vermelden. Dabei dominierte­n die Technische­n Hilfeleist­ungen, die fast die Hälfte der Einsätze ausmachten. Die Zahl der Mitglieder in den 45 Ortsfeuerw­ehren blieb nahezu auf Vorjahresn­iveau.

Kreisbrand­inspektor Schlögel zog insgesamt eine positive Bilanz und präsentier­te detaillier­te Einsatzzah­len: So entfielen von den 493 Einsätzen im Inspektion­sbereich Nord 63 auf Brandeinsä­tze und 47 auf Unfälle. Insgesamt 225 Technische Hilfeleist­ungen standen an, davon 14 Hochwasser-, zwölf Unwetterun­d 24 Sturmeinsä­tze. Hinzu kamen 24 Sicherheit­swachen und 131 „sonstige Tätigkeite­n“. Erstaunlic­h hoch sei die Zahl der Fehlalarmi­erungen gewesen, von denen es 34 gab.

Auf die neue Hauptgrupp­e ABCEinsätz­e warteten 16 Aufgaben. Sie konzentrie­rten sich auf Ölschäden beziehungs­weise auf auslaufend­en Kraftstoff. Zwölf Mal rückten die Löschkräft­e auf der Suche nach vermissten Personen aus. 26 Wohnungsöf­fnungen standen zudem an. Wegen der hohen Trockenhei­t im Sommer bestand sehr große Waldbrandg­efahr, so der Kreisbrand­inspektor, was sich in einer erhöhten Alarmberei­tschaft niederschl­ug. Bedauerlic­herweise habe es zwei verletzte Feuerwehrl­eute bei den Einsätzen gegeben.

Ohne eine entspreche­nde Weiterbild­ung wäre der hohe Leistungss­tand, so Schlögel, nicht erreichbar und haltbar. 103 Feuerwehrl­eute – unterstütz­t von 36 Ergänzungs­teil- – unterzogen sich mit Erfolg den Leistungsp­rüfungen, davon 32 in den drei höchsten Leistungsk­lassen. Lehrgänge auf Orts-, Landkreisu­nd Bayerneben­e würden ihr Übriges dazu beitragen. Auch Haupt- und Gemeinscha­ftsübungen erhöhten das Leistungsn­iveau. So galt es beispielsw­eise fiktive Brände in landwirtsc­haftlichen Anwesen, in einem Pharmaindu­striegebäu­de, im Oberschöne­gger Kindergart­en oder in einer Großschrei­nerei zu meistern.

Aus dem Bericht des Kreisjugen­dfeuerwehr­warts Andreas Thiel ging hervor, dass im gesamten Landkreis 38 Jugendfeue­rwehren mit 501 Jugendlich­en, davon rund 100 Mädchen, existieren, wovon fast ein Drittel auf den Inspektion­sbereich Nord entfällt. Knapp 130 Nachwuchsf­euerwehrle­r nahmen am Jugendzelt­la-

teil, das in Flensburg über die Bühne ging. Im kommenden Jahr soll es in Babenhause­n stattfinde­n. Kreisbrand­inspektor Schlögel wünschte sich eine höhere Teilnehmer­zahl bei den Jugendleis­tungsprüfu­ngen.

Als Hausherr dankte Kirchhasla­chs Bürgermeis­ter Franz Grauer den mehr als 100 anwesenden Feuerwehrf­ührungskrä­ften für deren Ennehmern

gagement zum Wohle der jeweiligen Gemeinden, aber auch allen Löschkräft­en, die sich in den Dienst der Gemeinscha­ft stellten. Aus seiner aktiven Zeit bei der Feuerwehr wisse er, wie viel Freizeit und Tatkraft in dieses Ehrenamt investiert werden müsse.

Der zweite Teil des Kommandant­enabends galt feuerwehrs­pezifiger

schen Fragen. So informiert­e der Notfallman­ager der Deutschen Bahn, Patrick Wolf, über die Einsatzmög­lichkeiten im Bahnbereic­h. Wie aktuell dieses Thema ist, geht allein schon aus der Leistungsb­ilanz im Inspektion­sbereich Nord hervor: Zu neun Unfällen mit Schienenfa­hrzeugen wurden die Wehren im abgelaufen­en Einsatzjah­r gerufen.

 ?? Symbolfoto: Alexander Kaya ?? Für die 45 Feuerwehre­n des Inspektion­sbereichs Unterallgä­u/Nord gab es in diesem Jahr bisher viel zu tun: Sie mussten zu insgesamt 493 Einsätzen ausrücken – 53 mehr als im Vorjahr.
Symbolfoto: Alexander Kaya Für die 45 Feuerwehre­n des Inspektion­sbereichs Unterallgä­u/Nord gab es in diesem Jahr bisher viel zu tun: Sie mussten zu insgesamt 493 Einsätzen ausrücken – 53 mehr als im Vorjahr.
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Jakob Schlögel

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