Eine Stadt nimmt Abschied von ihrem Gönner
Trauerfeier Letztes Geleit für Peter Holzmann. „Dieser Berliner war ein toller Wörishofer“, sagt Bürgermeister Gruschka
Bad Wörishofen Unter großer Anteilnahme verabschiedete sich am Donnerstag Bad Wörishofen von Peter Holzmann. Der Unternehmer, Kommunalpolitiker und Mäzen war am Sonntag im Alter von 82 Jahren in seinem Haus in Bad Wörishofen gestorben, geschwächt von einem Krebsleiden. An der Trauerfeier in der Aussegnungshalle des Friedhofs von Bad Wörishofen nahmen viele Weggefährten Holzmanns teil, Vertreter aus Wirtschaft, Kultur und Politik. Das Ensemble Classique sorgte für einen würdigen musikalischen Rahmen. Für die Musiker eine Ehrensache: Mit Werner Roch und dessen Bruder Winfried war Peter Holzmann viele Jahre als großer Förderer des Festivals der Nationen eng verbunden.
Alexander Holzmann, der die Leitung des Holzmann Verlags – heute Holzmann Medien mit rund 190 Mitarbeitern – im Jahr 2000 übernahm, erinnerte an das Wirken seines Vaters. Dieser, so erfuhren die Trauergäste später auch, hatte den Verlag nach dem plötzlichen Tod des Gründers, seines Vaters Hans Holzmann, mit nur 25 Jahren übernommen und zur Blüte geführt. Bei Holzmann Medien erscheint die „Deutsche Handwerks Zeitung“mit einer Auflage von fast 500000. Zahllose Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz oder auch die Bürgermedaille Bad Wörishofens, zeugen von Holzmanns Engagement. Der Unternehmer hinterließ dabei auch auf dem politischen Parkett große Spuren. „Er war der Urtyp eines Freien Wählers“, sagte Agnes Schragl im Namen der Unterallgäuer Freien Wähler. Landrat Hans-Joachim Weirather erinnerte daran, dass Peter Holzmann im Kreistag niemals laut werden musste. Man habe ihm ohnehin zugehört, aufgrund seiner großen Erfahrung, seiner natürlichen Autorität, seiner geschliffenen Argumente und Rhetorik. Dass ihm Holzmann wichtiger Unterstützer und Ratgeber war, sagte Weirather ebenfalls. Er erzählte auch, wie sehr es Holzmann gefreut habe, dass der Landkreis wieder von einem Freien Wähler geführt wurde.
Dass es für einen Unternehmer nicht leicht sei, sich auch politisch zu engagieren, sagte Bürgermeister Paul Gruschka, ebenfalls ein Freier Wähler. „Eine klare politische Meinung zu haben, kann einem Unternehmer mitunter sogar schaden“, sagte Gruschka. Peter Holzmann jedoch habe stets deutlich Haltung bezogen, machte Gruschka sinngemäß klar. Er war nicht nur Kreisrat, sondern auch im Stadtrat von Bad Wörishofen aktiv. Zudem, so wurde aus Gruschkas Worten deutlich, war Peter Holzmann über viele Jahre ein großer Förderer Bad Wörishofens. „Dieser gebürtige Berliner war ein toller Wörishofer“, sagte Gruschka.
Holzmann hinterlässt seine Frau Leila, mit der er 56 Jahre verheiratet war, seine Kinder Alexander und Sandra sowie sechs Enkelkinder.