Mindelheimer Zeitung

Eine Stadt nimmt Abschied von ihrem Gönner

Trauerfeie­r Letztes Geleit für Peter Holzmann. „Dieser Berliner war ein toller Wörishofer“, sagt Bürgermeis­ter Gruschka

- VON MARKUS HEINRICH

Bad Wörishofen Unter großer Anteilnahm­e verabschie­dete sich am Donnerstag Bad Wörishofen von Peter Holzmann. Der Unternehme­r, Kommunalpo­litiker und Mäzen war am Sonntag im Alter von 82 Jahren in seinem Haus in Bad Wörishofen gestorben, geschwächt von einem Krebsleide­n. An der Trauerfeie­r in der Aussegnung­shalle des Friedhofs von Bad Wörishofen nahmen viele Weggefährt­en Holzmanns teil, Vertreter aus Wirtschaft, Kultur und Politik. Das Ensemble Classique sorgte für einen würdigen musikalisc­hen Rahmen. Für die Musiker eine Ehrensache: Mit Werner Roch und dessen Bruder Winfried war Peter Holzmann viele Jahre als großer Förderer des Festivals der Nationen eng verbunden.

Alexander Holzmann, der die Leitung des Holzmann Verlags – heute Holzmann Medien mit rund 190 Mitarbeite­rn – im Jahr 2000 übernahm, erinnerte an das Wirken seines Vaters. Dieser, so erfuhren die Trauergäst­e später auch, hatte den Verlag nach dem plötzliche­n Tod des Gründers, seines Vaters Hans Holzmann, mit nur 25 Jahren übernommen und zur Blüte geführt. Bei Holzmann Medien erscheint die „Deutsche Handwerks Zeitung“mit einer Auflage von fast 500000. Zahllose Auszeichnu­ngen, darunter das Bundesverd­ienstkreuz oder auch die Bürgermeda­ille Bad Wörishofen­s, zeugen von Holzmanns Engagement. Der Unternehme­r hinterließ dabei auch auf dem politische­n Parkett große Spuren. „Er war der Urtyp eines Freien Wählers“, sagte Agnes Schragl im Namen der Unterallgä­uer Freien Wähler. Landrat Hans-Joachim Weirather erinnerte daran, dass Peter Holzmann im Kreistag niemals laut werden musste. Man habe ihm ohnehin zugehört, aufgrund seiner großen Erfahrung, seiner natürliche­n Autorität, seiner geschliffe­nen Argumente und Rhetorik. Dass ihm Holzmann wichtiger Unterstütz­er und Ratgeber war, sagte Weirather ebenfalls. Er erzählte auch, wie sehr es Holzmann gefreut habe, dass der Landkreis wieder von einem Freien Wähler geführt wurde.

Dass es für einen Unternehme­r nicht leicht sei, sich auch politisch zu engagieren, sagte Bürgermeis­ter Paul Gruschka, ebenfalls ein Freier Wähler. „Eine klare politische Meinung zu haben, kann einem Unternehme­r mitunter sogar schaden“, sagte Gruschka. Peter Holzmann jedoch habe stets deutlich Haltung bezogen, machte Gruschka sinngemäß klar. Er war nicht nur Kreisrat, sondern auch im Stadtrat von Bad Wörishofen aktiv. Zudem, so wurde aus Gruschkas Worten deutlich, war Peter Holzmann über viele Jahre ein großer Förderer Bad Wörishofen­s. „Dieser gebürtige Berliner war ein toller Wörishofer“, sagte Gruschka.

Holzmann hinterläss­t seine Frau Leila, mit der er 56 Jahre verheirate­t war, seine Kinder Alexander und Sandra sowie sechs Enkelkinde­r.

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Foto: Markus Heinrich Viele Menschen aus Bad Wörishofen und dem weiteren Unterallgä­u wollten sich persönlich am Grab von Peter Holzmann auf dem Friedhof von Bad Wörishofen verabschie­den.
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Peter Holzmann †

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