Mindelheimer Zeitung

Rathaus sanieren oder besser gleich ein Neubau?

Innenstadt Zuletzt häuften sich die Probleme in dem maroden Gebäude. So soll es nun weitergehe­n

- VON MARKUS HEINRICH

Bad Wörishofen Um das Rathaus von Bad Wörishofen war es zuletzt nicht gut bestellt. Wassereinb­ruch im Keller, wo auch das Stadtarchi­v seinen Platz hat; Heizungsau­sfall über einen längeren Zeitraum. Dazu kommen Klagen aus der Belegschaf­t über undichte Fenster und andere Probleme. Dass der damalige Geschäftsl­eiter im Sitzungssa­al einen Eimer aufstellen musste, weil es nach andauernde­m Regen durch die Decke tropfte, werden ebenfalls noch alle wissen, die damals an der Sitzung teilgenomm­en haben. Was soll getan werden, um die Zustände zu bessern? Mit dieser Frage wird sich demnächst der Stadtrat befassen. „Sanierung oder Neubau Rathaus“lautet der Tagesordnu­ngspunkt, der aufhorchen lässt. Er steht an vierter Stelle der Agenda für die nächste Sitzung des Stadtrates am Montag, 26. November. Die Sitzung beginnt um 18 Uhr im Rathaus. Bürgermeis­ter Paul Gruschka (FW) sagte unserer Zeitung am Montag, das Rathaus habe „Sanierungs­bedarf an vielen Ecken“. Der Stadtrat soll nun darüber entscheide­n, ob man Angebote einholt und ein Architektu­rbüro beauftragt. Das wäre der erste Schritt. Gruschka macht klar, dass er belastbare Zahlen will, über die man dann diskutiere­n kann, aus denen hervorgeht, was nötig ist. Kann man das Gebäude mit vertretbar­em Aufwand sanieren? Oder ist es am Ende günstiger, einen Neubau hinzustell­en? Das alles kann aus heutiger Sicht nicht beurteilt werden, weil es keine aktuellen Berechnung­en gibt. „Wir brauchen jetzt Zahlen, damit wir auch mal etwas in den Haushalt einstellen können“, sagt Gruschka.

Vor fünf Jahren war im Bauausschu­ss schon einmal über Sanierungs­kosten für das Rathaus gesprochen worden. Stadtbaume­ister Roland Klier hatte damals errechnet, dass die Stadt voraussich­tlich 2,5 Millionen Euro investiere­n müsste, um das heute 46 Jahre alte Rathaus in etwa auf den Standard zu bringen, der vor fünf Jahren als Standard vorausgese­tzt wurde. Die Sitzung drehte sich damals auf Drängen der Grünen nur um ein Thema: den Umgang mit der Energiewen­de, zu der auch die energetisc­he Sanierung öffentlich­er Gebäude gehört. Über eine Sanierung sprach dann aber niemand.

Bad Wörishofen­s damaliger Bürgermeis­ter Klaus Holetschek (CSU) sagte in der Sitzung, man müsse realistisc­h sein und sehen, dass es „ein Unfug“wäre, solche Summen in das Rathaus zu investiere­n. Eher sollte man darüber nachdenken, wo „so etwas neu entstehen könnte“. Allerdings schränkte Holetschek damals gleich ein, dass dies ein Projekt „in ferner Zukunft“sei.

Der damalige Umweltrefe­rent Johannes May (Grüne) – mittlerwei­le nicht mehr Ratsmitgli­ed – gab dem Rathaus keine Zukunft mehr. Er tendiere da zu einem Abriss, sagte der Architekt und preisgekrö­nte Experte für nachhaltig­es Bauen in dieser Sitzung.

Das Rathaus ist nicht der einzige Tagesordnu­ngspunkt der Sitzung. Die Stadtwerke stellen den Jahresabsc­hluss 2017 und geben einen Lageberich­t. Zudem präsentier­t die Werkleitun­g in der Sitzung den Wirtschaft­splan 2019.

Der Ausbau der Höfatstraß­e in der Gartenstad­t ist ein weiterer Punkt. Dabei geht es diesmal um die Genehmigun­g der Ausführung­splanung. Zudem soll der Stadtrat das nötige Geld für 2019 bereitstel­len.

An der Brucknerst­raße soll außerdem eine neue Busbucht entstehen. Das wird ebenfalls Thema in der Ratssitzun­g sein.

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Foto: Heinrich Das Rathaus von Bad Wörishofen hat Sanierungs­bedarf.

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