Verfolgung durch London
Der Wahrsager Alex und seine Freundin Luna finden einen magischen Würfel. Den wollen aber auch andere Zauberer haben
Mindelheim Alexander Verus hat sich nach seiner abgebrochenen Magierausbildung in London häuslich eingerichtet. Zwar kann er ganz ohne Kaffeesatz in die Zukunft sehen, verdient sein Geld aber trotzdem lieber als Geschäftsinhaber für Zaubererausrüstung.
Als seine enge Freundin Luna einen magischen Kristallwürfel findet, bringt sie ihn gleich zu ihm. Sofort spürt Alex die gewaltige magische Energie, die in ihm steckt. Es dauert nicht lange, bis ihm mehrere Magier auf der Spur sind, die das Geheimnis des Würfels für sich beanspruchen. Der Rat der Weißmagier, aber auch mehrere Schwarzmagier zwingen ihn dazu, sich ihnen zu ergeben. Alex balanciert auf einem schmalen Grat. Die verfeindeten Parteien dürfen niemals davon erfahren, dass er für sie alle arbeitet, denn das würde seinen sicheren Tod bedeuten.
Der geheimnisvolle Würfel ist der Schlüssel zu einem besonderen Zauberstab, dem Schicksalsweber, der in einer Statue im British Museum in London versteckt ist. Wer diesen Zauberstab in Händen hält, bekommt eine unglaubliche Macht, darum sind auch so viele Magier hinter ihm her. Doch alle bisherigen Versuche, ihn aus der Statue herauszulösen, scheiterten und endeten in großen Verlusten und Verwüstung.
Alex ist der letzte Wahrsager und nur er kann herausfinden´, wie man den Schicksalsweber mit dem Würfel gewaltfrei aus der Statue bekommt. Die Schwarzmagier sind jedoch nur darauf aus, den Würfel in ihren Besitz zu bringen und Alex muss Luna mithilfe seiner – nicht unbedingt menschlichen – magischen Freunde vor ihnen schützen. Und dann muss Alex auch noch entscheiden, in wessen Händen der Schicksalsweber denn am besten aufgehoben wäre. Eine knifflige Aufgabe, während die beiden quer durch London gehetzt werden.
„Das Labyrinth von London“ist eine locker geschriebene Magierstory, aber trotzdem unheimlich spannend. Auch wer kein ausgesprochener Fantasy-fan ist, darf sich ruhig an das Buch herantrauen. Durch die Großstadt-szenerie und den Krimi-charakter spielt die Geschichte nämlich mitten im Leben, nur eben im magischen London.
Die Geschichte ist aus der Ichperspektive von Alex geschrieben, dadurch kann man sich viel mehr in ihn hineinversetzen und richtig mitfiebern. Nur dass so lange ein Geheimnis aus Alex’ Vergangenheit bei den Schwarzmagiern gemacht wird, zieht das Ganze etwas in die Länge und macht ihn unnahbar. Seine bunte Truppe an Magierfreunden wird dann aber wieder detailreich vorgestellt. Die Mischung macht Lust auf den zweiten der bislang acht Bände.
OBuch Das Labyrinth von London, Benedict Jacka, Blanvalet-verlag, 2018, 9,99 Euro, ISBN: 978-3-7341-6165-0