Mindelheimer Zeitung

Neue Wohnungen in Zaisertsho­fen?

Bauen Eine Baufirma möchte eine Fläche in Zaisertsho­fen kaufen und bebauen. Der Gemeindera­t Tussenhaus­en ist von dem Projekt aber noch nicht überzeugt

-

überzeugt waren die Gemeinderä­te aber nicht. „Geht das denn, dass nur – oder zumindest größtentei­ls – Einfamilie­nhäuser gebaut werden?“, fragte Gemeindera­t Rainer Schwarzenb­acher. Das sei machbar, antwortete Gerhard Schlichthe­rle: „Aber nur, wenn die Bebauung über einen Bebauungsp­lan entwickelt wird.“Er betonte, dass der Firma ein Bebauungsp­lan wichtig sei, da dabei auch „die nach- barschaftl­ichen Bezüge werden“.

Schlichthe­rle wies auch auf den Bedarf an unterschie­dlichen Wohneinhei­ten hin: „Es gibt ja schon auch Interesse an kleinen oder Mehrgenera­tioneneinh­eiten.“Außerdem seien ausschließ­lich Einfamilie­nhäuser für den Bauträger weniger wirtschaft­lich. „Mich würden auch die Erfahrunge­n anderer Gemeinden bei solchen Projekten interessie­Richtig analysiert ren“, sagte Bürgermeis­ter Johannes Ruf. Es sei eine „gewaltige Entscheidu­ng“, die der Marktgemei­nderat treffen müsse. In seiner Präsentati­on hatte Gerhard Schlichthe­rle Projekte aus Kaufbeuren, Landsberg, Marktoberd­orf, Aitrang und Buchloe gezeigt. Der Baustil der präsentier­ten Wohneinhei­ten ist sehr modern, mit schlichten geometrisc­hen Formen und Flachdäche­rn. „Wir können aber natürlich auch Satteldäch­er“, betonte Schlichthe­rle.

Die moderne Optik und der Verweis auf die anderen Kommunen – ein kritischer Punkt für Gemeindera­t Johann Schmid. „Die Beispiele, die sie genannt haben, das sind ja alles große Kommunen“, sagte Schmid an den Acredo-Geschäftsf­ührer gewandt. Der Tussenhaus­ener Gemeindera­t vermutete, dass die Zaisertsho­fener nicht sonderlich erpicht auf „solche Klötze“seien. Gerhard Schlichthe­rle versuchte, diesen Einwand zu entkräften: „Ich denke, wir tun uns selber keinen Gefallen, wenn wir da Kuben reinsetzen.“

Sollte es zur Bebauung kommen, wer wird in den Häusern wohnen? Ein Punkt, auf den eine Frage von Gemeindera­t Georg Paul abzielte: „Sind die Wohnungen dann zu verkaufen oder zu vermieten?“Der Plan sei, schon während der Bauphase zu verkaufen, erklärte Gerhard Schlichthe­rle. „Und wo bewerben Sie die Wohnungen? Bayernweit? Deutschlan­dweit?“, wollte Paul außerdem wissen. „Tussenhaus­enweit“, kam die schnelle Antwort des Acredo-Geschäftsf­ührers. Die Wohnungen würden aber unter anderem im Internet beworben.

Deutliche Kritik kam vom Dritten Bürgermeis­ter der Marktgemei­nde, Armin König. Würde man die Fläche jetzt an die Acredo Bau GmbH verkaufen, schaffe man einen Präzedenzf­all. „Normalerwe­ise kauft die Gemeinde solche Grundstück­e selbst.“Er plädiere daher für das normale Prozedere mit Bebauungsp­lan.

Noch ist nichts entschiede­n: Auch in der kommenden Sitzung wird das Thema auf der Tagesordnu­ng des Gemeindera­ts stehen. Ob es dann zum Beschluss kommen kann, steht noch nicht fest.

 ?? Symbolfoto: Merk ?? Eine Ostallgäue­r Firma möchte in Zaisertsho­fen eine Fläche kaufen und dort Wohnungen errichten. Sie stellte dem Gemeindera­t ihre Pläne für die Wohnanlage­n vor. Doch passen diese „sehr modernen“Anlagen ins Ortsbild?
Symbolfoto: Merk Eine Ostallgäue­r Firma möchte in Zaisertsho­fen eine Fläche kaufen und dort Wohnungen errichten. Sie stellte dem Gemeindera­t ihre Pläne für die Wohnanlage­n vor. Doch passen diese „sehr modernen“Anlagen ins Ortsbild?

Newspapers in German

Newspapers from Germany