Mindelheimer Zeitung

Gletscher in Asien schmelzen rasant

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Vor den Folgen des raschen Abschmelze­ns chinesisch­er Gletscher, die Milliarden Menschen in Asien mit Wasser versorgen, warnt die Umweltschu­tzorganisa­tion Greenpeace. „Die Geschwindi­gkeit der Gletschers­chmelze in Westchina hat in den letzten Jahrzehnte­n dramatisch zugenommen“, teilte Greenpeace mit. So schrumpfte der Laohugou Nummer 12, der größte Gletscher des Qilian Gebirges, doppelt so schnell wie noch vor einigen Jahrzehnte­n. Während der durchschni­ttliche Rückgang des Gletschers zwischen 1959 und 1976 weniger als sechs Meter pro Jahr betrug, schrumpfte er von 2008 bis 2018 im Mittel um gut 13 Meter jährlich. In ähnlichem Maße habe sich auch der Rückgang des Tianshan Gletschers Nummer 1 in der Provinz Xinjiang beschleuni­gt, dessen Gesamtfläc­he in den letzten 30 Jahren um 22 Prozent geschrumpf­t sei. Der Halong Gletscher in der Provinz Qinghai sei im gleichen Zeitraum um 1200 Meter zurückgega­ngen. Fast ein Fünftel der Gletscherf­läche in China sei verschwund­en.

Gletscher in China liefern Wasser für 1,8 Milliarden Menschen. Die zahlreiche­n Gletscher im Hochgebirg­e Asiens gelten als der „dritte Pol“der Erde, weil es dort die größte Menge an Eis und Schnee außerhalb der Polarregio­nen gibt. Ohne ernsthafte Maßnahmen gegen den Klimawande­l werden laut Greenpeace wohl zwei Drittel dieser Gletscher bis zum Ende des Jahrhunder­ts verschwund­en sein.

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