Wandel bei der Firma Grob
Wirtschaft Mindelheims größter Arbeitgeber sieht sich als strategischer Partner der Automobilindustrie auf einem guten Weg, auch wenn es in diesem Jahr „leichte Irritationen“gab. Eine Fachmesse machte besonders Mut
Mindelheims größter Arbeitgeber blickt zurück auf ein Jahr mit einigen Veränderungen. Die Firma Grob sieht sich aber auf einem guten Weg.
Mindelheim Geht es den Grob-Werken gut, floriert die ganze Region. Wie gut aber geht es dem Mindelheimer Maschinenbauunternehmen derzeit, das vor allem in der Automobilindustrie sein Geld verdient? Einblick gab jetzt Christian Grob im Rahmen der alljährlich um diese Zeit stattfindenden Mitarbeiterehrung.
Der Start ins Jahr 2018 sei gut gewesen, sagte Grob. 1,5 Milliarden Euro habe der Umsatz der GrobGruppe im Geschäftsjahr 2017/18 betragen. Die Überlast der vergangenen Jahre sei nun auf ein normales Maß zurückgefahren worden. Ohne den Begriff „Leiharbeiter“zu nennen, sagte Grob, dass die Kapazitäten angepasst wurden.
Er sprach von einer „ungewohnten Situation“, das habe es in den vergangenen Jahren so nicht gegeben. Dieses Auf und Ab habe für leichte Irritationen gesorgt. Klar sei, dass Veränderung und Umdenken notwendig seien.
erlebte die Branche sehr turbulente Zeiten. Das Marktumfeld habe sich vollkommen verändert. Die klassischen Zyklen, die vorhersehbar waren, haben sich grundlegend geändert. Grob sprach von einem vielschichtigen Transformationsprozess. Das betreffe alle Unternehmen, unabhängig von der Branche. Der Wandel vom Verbrennungsmotor zum elektrischen Antrieb sei in vollem Gange. Die Grob-Werke hätten hier frühzeitig die Weichen gestellt. Bei den Kunden sei Grob als strategischer Partner anerkannt. Grob sei in einer Vielzahl von Projekten eingebunden. „Wir sind heute in der glückliMomentan chen Lage, die Anfragen auch bedienen zu können.“
Ziel sei, neue Technologien so schnell wie möglich zu verwirklichen und sie dann kostenbewusst umzusetzen. Dass alle Abteilungen mit Hochdruck und bereichsübergreifend an der Zukunft des Unternehmens arbeiten, unterstrich Christian Grob nachdrücklich.
Wissen zur E-Mobilität kommt in das Mindelheimer Unternehmen durch den Zukauf von DMG meccanica in Turin im vergangenen Jahr. Das Unternehmen wird in Grob Italy umbenannt. Dass Grob auf dem richtigen Weg ist, habe auch die Messe AMB im September in Stuttgart gezeigt. Das ist die zweitwichtigste Messe der Branche nach der EMO in Hannover. Auf rund 500 Quadratmetern Ausstellungsfläche konnte Grob vier Maschinen präsentieren. Das Interesse nannte er „enorm“.
Dass sich die Familie Grob und die Geschäftsleitung mit German Wankmiller an der Spitze auf ihre Mitarbeiter verlassen können, das betonte Grob mehrfach. Tiefste Wertschätzung bringe die Familie den Mitarbeitern entgegen, die teilweise bereits seit Jahrzehnten für Grob arbeiten. „Sie sind Teil einer großen Familie“, sagte Grob, „hervorragend ausgebildet und leistungsorientiert“.
Erstmals wohnte der Mitarbeiterehrung auch Florian Grob bei, der Sohn von Christian. Der junge Mann studiert derzeit noch in München, hat in den vergangenen Wochen aber bereits in allen Abteilungen seiner Firma praktiziert. Er nahm sich wie sein Vater für jeden Mitarbeiter für ein paar nette Worte Zeit.
Auch der Grob-Betriebsratsvorsitzende Dieter Schüßler betonte die Bedeutung der Belegschaft. „Eure Berufserfahrung zahlt sich Tag für Tag für das Unternehmen aus.“Die rund 4600 Beschäftigen „überraschen immer wieder mit innovativen Ideen“. Die 196 langjährigen Mitarbeiter durften sich über ein Festmenü in der Werkskantine freuen.