Seit März „blitzte“es schon 641 Mal
Verkehr Weil in manchen Türkheimer Straßen zu schnell gefahren wird, lässt die Marktgemeinde im Frühjahr den Verkehr von einer Spezialfirma überwachen. Sieben Raser mussten deshalb sogar ihren Führerschein abgeben
Türkheim Seit dem Frühjahr „blitzt“es in Türkheim – die Marktgemeinde lässt den Verkehr von der Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft (NWS) Sicherheitsservice GmbH überwachen. Mit einer endgültigen Bewertung ist Bürgermeister Christian Kähler aber noch vorsichtig: „In Teilbereichen“habe sich der Einsatz der NWS bewährt. An einer weiteren Zusammenarbeit bestehe aber derzeit kein Zweifel, weil auch noch nicht alle festgelegten Messstellen im Einsatz waren. Erst dann könnten die Ergebnisse und Erkenntnisse dem Gemeinderat vorgelegt werden, so Kähler auf Anfrage der MZ.
Ordnungsamtsleiterin Daniela Groß hat die aktuellen Zahlen parat: Im Zeitraum vom 21. März bis 15. Oktober wurden insgesamt 26 Messungen in Türkheim vorgenommen. Dabei sind insgesamt 8043 Fahrzeuge durch die Messstationen gefahren, bei 641 Fahrzeugen kam es zu Verstößen mit teuren Folgen. Die überwiegende Mehrzahl kam laut Daniela Groß aber mit Verwarnungen mit Beträgen bis zu 35 Euro davon. Bei schwerwiegenderen Geschwindigkeitsüberschreitungen werde dann ein Bußgeldbescheid erlassen, dies sei in insgesamt 55 Fällen nötig geworden, so Groß. Dabei mussten die Raser ganz schön tief in die Tasche greifen und bis zu 280 Euro bezahlen. In sieben Fällen sei zusätzlich ein Fahrverbot von einem Monat verhängt worden.
Zu den Kosten für die Marktgemeinde könnten jedoch aktuell noch keine konkreten Angaben gemacht werden, erst zum Haushaltsabschluss werde eine genaue Zahl ermittelt, so Groß. Zudem seien viele Verfahren auch noch nicht abgeschlossen. „Wir gehen allerdings davon aus, dass diese Kontrollen bestenfalls kostendeckend sein werden, einen Gewinn erwarten wir nicht“, die Ordnungsamtschefin. Denn es sei auch nie die Motivation für die Geschwindigkeitsmessungen gewesen, auf diese Weise Geld der ertappten Autofahrer in die Gemeindekasse zu spülen: „Uns ist vor allem die Verkehrssicherheit der Bürgerinnen und Bürger von Türkheim wichtig.“
Grundsätzlich habe sie auch durchaus den Eindruck, dass die Türkheimer Autofahrer den Geschwindigkeitsmessstellen positiv gegenüberstehen. Dafür spreche auch, dass sich immer wieder Anlieger einzelner Straßen im Rathaus melden und ihre Grundstücke freiwillig für das Einrichten von Messstellen zur Verfügung stellen.
Die Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft (NWS Sicherheitsservice GmbH) ist in der Regibetont on bereits bekannt und arbeitet unter anderem mit der Stadt Mindelheim zusammen, die im innerstädtischen Bereich die Geschwindigkeitsmessung von dem Nürnberger Dienstleister erledigen lässt. Auch in Bad Wörishofen sind die Fahrzeuge mit Nürnberger oder Altöttinger Kennzeichen schon dem einen oder anderen Autofahrer am Straßenrand aufgefallen.