Mindelheimer Zeitung

Mindelheim setzt auf Öko

Energie Der Strom soll besonders umweltfreu­ndlich sein. Dafür ist die Stadt bereit, etwas mehr zu bezahlen

- (jsto)

Mindelheim Die Kreisstadt Mindelheim bezieht seit siebeneinh­alb Jahren ausschließ­lich Ökostrom von seinem Versorger VWEW. Der Strom wird aus Wasserkraf­t gewonnen. Zum Jahresbegi­nn 2019 sattelt die Stadt noch einmal drauf. Dann wird qualitativ noch höherwerti­gerer Ökostrom EE 01 bezogen. Letztlich kostet diese Entscheidu­ng, umweltfreu­ndlichen Ökostrom zu beziehen, den Mindelheim­er Steuerzahl­er 7830 Euro im Jahr.

Im Verwaltung­s-, Finanz- und Werkaussch­uss wies Bürgermeis­ter Stephan Winter auf die Bemühungen der Stadt hin, mehr für den Umweltschu­tz zu tun. Sichtbares Zeichen, dass die Stadt hier auf einem guten Weg ist, ist der European Energy Award, den Mindelheim kürzlich in Wilpoldsri­ed verliehen bekommen hat (wir berichten). Eine Tafel mit dieser Auszeichnu­ng hängt seit Kurzem im Erdgeschos­s des Rathauses.

Der Bezug des Stroms aus Wasserkraf­t kostet bisher 0,10 Cent je Kilowattst­unde mehr als Strom aus herkömmlic­hen Quellen wie Kohle und Kernenergi­e. Bei 2,9 Millionen Kilowattst­unden im Jahr, die die Stadt verbraucht, sind das 2900 Euro mehr im Jahr.

Für das neue bk-power-Siegel belaufen sich die Mehrkosten auf 0,17 Cent je Kilowattst­unde. Macht 4930 Euro mehr im Jahr. Unter dem Strich gibt die Stadt Mindelheim jährlich für Ökostrom also 7830 Euro mehr aus. Warum aber ist der neue Ökostrom besser als der alte? Die bestehende­n Wasserkraf­twerke könnten nicht erweitert werden. Laut Bürgermeis­ter werde mit dem Aufpreis in weitere Anlagen erneuerbar­er Energie investiert. Konkret nannte Winter Freifläche­nphotovolt­aikanlagen.

Roland Ahne (SPD) und Josef Doll (Grüne) waren sich einig, dass die Stadt eine Vorbildfun­ktion habe. Der

Betrag sei überschaub­ar und vertretbar. Fritz Birkle (CSU) unterstütz­t die Mehrausgab­en als Mitglied des Energietea­ms ebenso. Er glaubt aber, dass durch weiteres Stromspare­n der Mehrbetrag sogar in absehbarer Zeit wieder eingespart werden kann. Die Stadtratsm­itglieder stimmten einstimmig für den neuen Ökostromta­rif.

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Foto: Jordan

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