Ermittler in den Bergen
Die „Alpinis“19 Beamte sind bei Einsätzen im Gebirge gefragt
Oberstdorf Manchmal ist es einfach nur ein „Dankeschön“von Geretteten oder Angehörigen, das die Beamten der Alpinen Einsatzgruppe für Vieles entschädigt: Beispielsweise für nächtelange Suchaktionen, Lawineneinsätze bei akuter Gefahr oder für eine Totenbergung im strömenden Regen. In den Bergen können Glücksgefühle bei einer schönen Tour und Schicksalsschläge durch ein plötzliches Unglück eng beieinanderliegen. Das erfahren die 19 Mitglieder der Alpinen Einsatzgruppe des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West immer wieder.
Florian Veith, 46, ist Polizeibergführer und Chef der „Alpinis“, wie die Bergspezialisten – darunter eine Frau – bei der Polizei genannt werden. Veith, im Ehrenamt auch Einsatzleiter der Oberstdorfer Bergwacht, spricht von einer deutlichen Zunahme der Bergunfälle und Alpin-Einsätze. Früher waren es im Schnitt 120 pro Jahr, heuer sind es bereits über 160. Das hänge auch mit dem guten Wetter im vergangenen Bergsommer und dem Trend zu Outdoor-Aktivitäten zusammen.
Gefragt sind die Alpin-Polizisten nicht nur bei Unfall-Ermittlungen, im oft hochalpinen Gelände, sondern auch bei Rettungseinsätzen. Der „Schutz von Leib und Leben“stehe an oberster Stelle, sagt Veith. Alarmiert werden sie bei Bedarf, ansonsten versehen sie normalen Polizeidienst. Unfallursachen untersuchen sie nicht nur dann, wenn es um Seil- und Sicherungstechnik geht, sondern auch, um Eigen- oder Fremdverschulden zu klären.