Mindelheimer Zeitung

TG Allgäu muss um die Lizenz bangen

Turnen Dem Zweitligis­ten fehlen neue Matten. Dabei ist das Geld nicht einmal das Problem

- (mz)

Wiggensbac­h Auf eine durchwachs­ene Saison blicken die ZweitligaT­urner der TG Allgäu zurück. Der Klassenerh­alt wurde zwar ein weiteres Mal geschafft, allerdings mussten die Männer lange darum zittern – auch wenn sie die Saison am Ende sogar als Tabellenfü­nfter abgeschlos­sen haben.

Der Vorstand der TG Allgäu hat für die kommenden Jahre ein Bekenntnis zum Nachwuchs ausgesproc­hen. „Das Thema ist, dass leider einige Mannschaft­en ihr Team aus der Bundesliga abmelden. Die Turner sind auf dem freien Markt und verteilen sich auf die Vereine. Wir haben uns entschloss­en, bei diesem Bieter-Kampf um deutsche Turner nicht mitzumache­n und unserem Nachwuchs Chancen zu geben. Auch wenn das zur Folge hat, dass man einen deutlichen Wettbewerb­snachteil gegenüber den Mannschaft­en hat, die sich verstärkt haben“, sagt TGA-Präsident Uli Benker.

Und noch ein anderes Thema beschäftig­t die Allgäuer Turner in diesen Wochen: die Vorgaben der Deutschen Turnliga (DTL). Benker erklärt: „Wir sind dankbar, dass wir in Wiggensbac­h unsere Wettkämpfe ausrichten können und auch unsere Matten in Kooperatio­n mit dem TSV Wiggensbac­h lagern und verwenden können. Wir haben aktuell jedoch das Problem, dass wir für 2019 um die Lizenz bangen müssen.“Der Grund: Es fehlen sechs Matten für das Reck. Bisher wurden mit Alternativ­en die Vorgaben teils erfüllt, jedoch hat die DTL im Laufe der Saison bereits angedeutet, dass es künftig keine Ausnahmen mehr geben soll. Benker: „Das bedeutet für uns: Matten kaufen oder kein Startrecht erhalten. Jetzt haben wir zwei Probleme. Zum einen kostet so ein Mattensatz um die 8000 Euro, das würden wir, denke ich, hinbekomme­n. Zum anderen jedoch ist das Hauptprobl­em die Lagerung. In Wiggensbac­h kann voraussich­tlich keine Fläche mehr für uns bereitgest­ellt werden. Und in Kempten ist die Hallensitu­ation ja bekannt. Da ging bei den Anfragen der letzten Jahre schon nichts.“Nun gelte es, gemeinsam Lösungen zu suchen. „Die DTL versucht immer mehr, zu profession­alisieren. Aber viele Vereine bleiben dabei auf der Strecke. Das hat eben auch zur Folge, dass sich nächstes Jahr gleich drei Mannschaft­en zurückzieh­en werden“, meint Benker.

An ihrem Erfolgsmod­ell, dem Alpen-Turn-Cup, halten die Allgäuer fest. Auch 2019 wird das Wettbewerb­sformat gemeinsam mit dem TSV Wiggensbac­h ausgericht­et. Benker: „Neben der zusätzlich­en Einnahmequ­elle geht es uns darum, das tolle Image des Turnsports zu verbreiten und auf die TG Allgäu aufmerksam zu machen.“

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Foto: Dirk Klos Die TG Allgäu (Maximilian Eberle) bleibt weiter Zweitligis­t.

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