Gericht überstimmt Spielleiter
Fußball Kreisliga-Partie Ungerhausen gegen Germaringen wird neu angesetzt
Kempten Eine überraschende Wende gibt es im Streit um die Ansetzung des Fußballspiels der Kreisliga Mitte zwischen dem SV Ungerhausen und dem SVO Germaringen. Das Bezirkssportgericht in Augsburg hat im Berufungsverfahren dem SV Ungerhausen Recht gegeben und der Allgäuer Spielleiterin Paulina Koch nachgewiesen, dass sie nicht eigenständig das Heimrecht hätte tauschen dürfen. Auch die 2:0-Wertung des Kreissportgerichts für den SVO Germaringen und die 150 Euro-Geldstrafe für den SV Ungerhausen wegen des Verursachens eines Spielausfalls wurden aufgehoben. Das Spiel muss nächstes Jahr wiederholt werden, ein genauer Termin steht noch nicht fest.
Es gab ein langes Hickhack um das Mitte September an einem Mittwoch um 18.30 Uhr angesetzte Kreisliga-Spiel. Da der gastgebende SV Ungerhausen über keine ausreichende Flutlichtanlage verfügt, nahm die Vertreterin von Kreisspielleiter Elmar Rimmel, Paulina Koch aus Kempten, Kontakt mit dem SVU auf und schlug entweder eine Vorverlegung der Anstoßzeit auf 18 Uhr oder einen Heimrechtstausch vor. Da Germaringen damit argumentierte, dass etliche Spieler nicht pünktlich um 18 Uhr in Ungerhausen sein könnten, verfügte Koch nach telefonischer Rücksprache mit Rimmel, die Partie am nächsten Tag nach Germaringen zu verlegen.
Beide Entscheidungen, begründete nun das Bezirksportgericht, seien durch die Spielordnung nicht gedeckt. Über den Tausch des Heimrechts hätte zwischen beiden Vereinen Einvernehmen bestehen müssen, außerdem hätten sie über eine Terminänderung oder Neuansetzung mindestens drei Tage vor dem neuen Spieltag informiert werden müssen.
Ungerhausen war aus Protest dann nicht zum Spiel in Germaringen erschienen und wurde vom Kreissportgericht mit einer 0:2-Niederlage und 150 Euro Bußgeld bestraft. Eine Stellungnahme zum Urteil des übergeordneten Gerichts lehnte Paulina Koch gegenüber unserer Zeitung ab.
Kreisspielleiter Rimmel kündigte an, eventuell in Berufung zu gehen: „Wir werden auch alle Möglichkeiten ausschöpfen. Das Bezirkssportgericht hat es sich zu leicht gemacht.“