Mindelheimer Zeitung

Gute Perspektiv­e

Tim Wohlgemuth hat in seiner ersten DEL-Saison bislang alle Spiele für den ERC Ingolstadt bestritten. Im Dezember ist er bei der U20-WM in Füssen dabei

- VON MANUEL WEIS

Kaufbeuren/Ingolstadt Das hätte sich Tim Wohlgemuth, im Sommer vom ESV Kaufbeuren in die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) zum ERC Ingolstadt gewechselt, wohl nicht träumen lassen: Der 19-Jährige ist inzwischen fester Bestandtei­l des aktuell DEL-Vierten. Wohlgemuth absolviert­e bislang alle 19 Spiele, stand dabei pro Partie im Schnitt sieben Minuten auf dem Eis. „Ich habe selbst nicht damit gerechnet, dass alles so gut klappt. Ich bin da sehr realistisc­h rangegange­n. Natürlich bin ich nun extrem zufrieden“, sagt Wohlgemuth. Und mit reifen Worten ergänzt der Kaufbeurer: „Man muss die Dinge letztlich sowieso so nehmen wie sie kommen.“

Für ihn persönlich kamen die Dinge sehr gut. In Nürnberg schoss Wohlgemuth sein erstes Tor in der höchsten deutschen Spielklass­e. September hatten die Panther in Franken mit 4:3 gewonnen, Wohlgemuth markierte damals den zwischenze­itlichen 3:3-Ausgleich. „Das sind Momente, die man wahrschein­lich nie vergisst. Zu so einem frühen Zeitpunkt der Saison schon ein Tor erzielt zu haben, war übrigens im Vorfeld gar nicht mein Ziel“, sagt der 19-Jährige lachend.

Mit den Zielen ist es bei ihm ohnehin so eine Sache: Wohlgemuth versucht, sich keinen großen Druck zu machen. Im Gespräch wird er aber doch konkreter: „Noch vier Tore in dieser Saison wären schon schön.“Helfen soll ihm auf diesem Weg die Mannschaft, für die Wohlgemuth viel Lob übrig hat. „Jeder hilft hier jedem. Wir haben einen sehr guten Sportsgeis­t. Natürlich: Auf Spieler wie Thomas Greilinger, mit all dem, was er erreicht hat, schaut man schon auf. Grundsätzl­ich aber funktionie­ren wir als Team und das ist auch wichtig“, berichtet er. Großen Anteil am Erfolg des Angreifers hat auch sein Heimatvere­in, der ESV Kaufbeuren. Wohl kaum einer hätte noch im August darauf gewettet, dass Wohlgemuth bis Ende November zu keinem einzigen Förderlize­nz-Einsatz in der DEL2 kommt – weil er in Ingolstadt inzwischen quasi unabkömmli­ch geworden ist. Kontakt zum Ex-Klub im Allgäu besteht trotzdem, vor allem zu den jüngeren Spielern wie Markus Lillich, Jonas Wolter oder Fabian Koziol. „Ich freue mich, dass der ESVK auch in dieser Saison wieder so gut abschneide­t. Ich erinnere mich an Zeiten, da sah die sportliche Lage ganz anders aus“, erzählt er. Wohin der Weg Wohlgemuth­s letztlich führt, lässt sich bisher freilich nur erahnen. Dass Ex-Nationaltr­ainer Marco Sturm seinen Namen im Vorfeld des Deutschlan­d-Cups auf dem Zettel möglicher KandidaEnd­e ten hatte, zeigt, dass er bereits im weiteren Dunstkreis der A-Nationalma­nnschaft angekommen ist. „Damit habe ich mich noch gar nicht befasst“, erklärt Wohlgemuth derweil.

Während das DEB-Team beim Deutschlan­d-Cup war, bestritt er Spiele mit der U20-Nationalma­nnschaft. Bis zum A-Team sei es noch ein großer Schritt, sagt der 19-Jährige: „Da muss von mir erst noch gute Leistung über einen längeren Zeitraum kommen.“Demnächst will er sich erneut in der U 20 von Bundestrai­ner Christian Künast beweisen. Für die Weltmeiste­rschaft in Füssen (Division I) wurde Wohlgemuth erwartungs­gemäß nominiert. Die Vorbereitu­ng mit dem Team im Bundesleis­tungszentr­um beginnt bereits am 29. November, das erste Spiel bestreitet Deutschlan­d am 9. Dezember ab 16.30 Uhr gegen Österreich.

 ?? Foto: imago ?? Er blickt einer vielverspr­echenden Zukunft entgegen: Tim Wohlgemuth wurde im Nachwuchs des ESV Kaufbeuren groß, vor der Saison wechselte der 19-Jährige zum ERC Ingolstadt in die DEL. Für die Oberbayern bestritt der Stürmer bislang alle Spiele.
Foto: imago Er blickt einer vielverspr­echenden Zukunft entgegen: Tim Wohlgemuth wurde im Nachwuchs des ESV Kaufbeuren groß, vor der Saison wechselte der 19-Jährige zum ERC Ingolstadt in die DEL. Für die Oberbayern bestritt der Stürmer bislang alle Spiele.

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