Mindelheimer Zeitung

Der Weg in den Profi-Fußball ist frei

Der FC Memmingen beantragt die Lizenz für die Dritte Liga. Nun liegt es an der Mannschaft, die bürokratis­che Steilvorla­ge zu nutzen. Heute spielt der FCM in Buchbach

- Im Präsidium sitzen Armin Buchmann als 1. Vorsitzend­er sowie

Memmingen Der FC Memmingen zollt dem sportliche­n Aufschwung Tribut – und will deshalb die Lizenz für die Dritte Fußballbun­desliga beantragen. Das verkündete FCMPräside­nt Armin Buchmann auf der Mitglieder­versammlun­g am Donnerstag­abend. Zudem wurden die Mitgliedsb­eiträge in sämtlichen Kategorien um 25 Euro angehoben.

Aktuell steht die Regionalli­gamannscha­ft auf Platz drei und auch finanziell werden schwarze Zahlen geschriebe­n. „Wir stehen wirtschaft­lich so gut da wie noch nie“, freute sich Buchmann. Da sei es quasi die logische Konsequenz, weiter in Richtung Aufstieg zu denken – und zu planen. Der Verein gehe mit dem Lizenzantr­ag kein Risiko ein und auch die Kosten würden sich lediglich auf die für den Steuerbera­ter belaufen. „Vor dem wirtschaft­lichen Teil im Lizenzieru­ngsverfahr­en habe ich die wenigste Angst“, sagte Buchmann.

Sollten die Memminger Kicker in die höhere Spielklass­e aufsteigen, bekäme sie 800000 Euro aus Fernsehübe­rtragungsr­echten und hoffen aufgrund der dann namhaften Gegner auch auf mehr Eintrittsg­elder, sodass insgesamt etwa eine Million Euro zusätzlich in die Vereinskas­se käme. Das Geld soll in den Wandel von der Amatuer- in die Profiklass­e investiert werden. „Die Perspektiv­e Dritte Liga ist natürlich auch eine Motivation für die Mannschaft“, so Buchmann.

Sollte der FCM allerdings den Aufstieg schaffen, kämen auf die Stadt Memmingen finanziell­e Investitio­nen zu. Unter anderem müsste ● Mitglieder Der FCM zählt aktuell 833 Mitglieder (darunter 348 Kinder und Jugendlich­e) – 14 mehr als im Vorjahr.

● Bilanz Im aktuellen Geschäftsj­ahr hat der FCM bei 859 000 Euro Einnahmen und 831 000 Euro Ausgaben einen Gewinn von rund 28 000 Euro erzielt.

● Wahlen sie die Leistung des Stadionflu­tlichts erhöhen – damit die Kicker im vom Verband geforderte­n richtigen Licht stehen. Dass das Thema „Aufstieg“im Verein durchaus unterschie­dlich gesehen wird, klang bei Bernd Kunze vom Spielaussc­huss durch: „Wir sind jetzt in der Liga, in die wir passen und in der wir uns wohlfühlen.“

Bis es soweit ist, müssen die Regionalli­ga-Kicker aber erst ihre Hausaufgab­en machen und weiter im Aufstiegsr­ennen bleiben. Dazu Thomas Reichart (2. Vorsitzend­er), Prof. Dr. Kai-Uwe Marten (3. Vorsitzend­er) und Markus Kramer (Schatzmeis­ter).

● Erfolge 2018 Die D1-Junioren wurden schwäbisch­er Meister, die C2-Junioren Kreisligam­eister, die B2-Junioren stiegen in die Landesliga auf. Außerdem stellt der FC Memmingen mit U 15-Spielerin Sonja Lux eine Nationalsp­ielerin. (arz) wäre ein Sieg im letzten Regionalli­ga-Spiel des Jahres am Samstag (14 Uhr) beim wiedererst­arkten TSV Buchbach (8.) wichtig. Buchbachs Trainer Anton Bobenstett­er hat Respekt vor dem, was sich im Allgäu tut. „Hut ab. Und jetzt haben sie sich sogar für die 3. Liga beworben. Das wertet auch die Regionalli­ga noch weiter auf.“

Nachdem der Klassenerh­alt so gut wie eingetütet ist, sorgt die angekündig­te Regionalli­ga-Bewerbung der Memminger jetzt für ein neues Ziel. FCM-Trainer Stephan Baierl spürt dadurch keinen Druck, im Gegenteil: „Jeder Fußballer will das Maximale. Ich auch.“Zu was es am Ende reicht, wird die Zeit zeigen. Bevor der Blick in die Zukunft geht, hat sich Baierl erst einmal mit der Gegenwart beschäftig­t. „Auch wenn die Runde lang war, nehme ich die Mannschaft in Buchbach in die Pflicht, noch einmal alles zu probieren und rauszuhaue­n.“Es soll mit einem Erfolgserl­ebnis in die Winterpaus­e gehen – um dann im neuen Jahr gestärkt in den Aufstiegsk­ampf zu gehen.

Der FC Memmingen in Zahlen

(arz, ass)

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