71 neue Bauplätze für Mindelheim
Wohnen Im nächsten Jahr wird das Baugebiet an der Krumbacher Straße baureif gemacht
Der Stadtrat hat mit 22 Ja-Stimmen die Entwurfsplanung für das neue Baugebiet Krumbacher Straße östlich und Kappellenweg westlich auf den Weg gebracht. 71 neue Bauplätze werden in dem Gebiet neu entstehen. Nur Josef Doll (Grüne) stimmte dagegen, weil seiner Meinung nach zu wenig auf Bäume wert gelegt werde. Gesamtkosten des Projekts: 3,5 Millionen Euro.
Noch nicht durchgerechnet ist, wie teuer die Grundstücke letztlich die Häuslebauer kommen. Die Stadt hat auch noch keinen Kriterienkatalog aufgelegt, wer von den Bauwilligen zum Zug kommt. Schon jetzt sollen 300 Interessierte auf der Warteliste stehen.
Christian Hanke und Hubert Essenwanger von Steinbacher Consult aus Neusäss bei Augsburg stellten die Planungen vor. Für ihre Dienste erhält das Büro, mit dem die Stadt Mindelheim seit vielen Jahren eng zusammenarbeitet, rund 180 000 Euro. Erschlossen wird das Baugebiet in Ost-West-Richtung. Von Süden her schließt es an das bestehende Gebiet an der Ahornallee an. Im Wesentlichen wird das neue Areal optisch so ähnlich aussehen wie das etwas weiter südlich gelegene Neubaugebiet.
Das Wohngebiet wird als verkehrsberuhigter Bereich angelegt. Die Planer hatten Tempo 30 vorgeschlagen. Die Stadt will das Gebiet aber verkehrsberuhigen wie die anderen Neubaugebiete im Norden der Stadt auch. Aufpflasterungen an Einmündungen und um einzelne Bäume sollen dazu führen, dass Autofahrer möglichst langsam fahren.
Eine längere Diskussion entzündete sich um die Einmündung an der Krumbacher Straße. Die Polizei befürchtet, wie sie in einer Stellungnahme geschrieben hat, dass Radfahrer und Fußgänger durch eine Tiefgaragenausfahrt gefährdet werden könnten. Diese Bedenken teilte Bürgermeister Stephan Winter nicht. Das Ortsschild werde weiter nach Norden versetzt, sodass in dem Bereich nicht schneller als 50 gefahren werden darf. Die Ausfahrt der Tiefgarage sei auch etwas weiter im Osten vorgesehen. Die Stadt will sich überlegen, wie die Schnellfahrer eingebremst werden können. Einen Kreisverkehr wie von Josef Doll angeregt, will Bürgermeister Winter an dieser Stelle nicht haben. Dieser könne später, wenn das Baugebiet weiter in Richtung Norden wächst, eine Option sein.
Versetzt werden muss auch die Bushaltestelle an der Krumbacher Straße. Max Heim regte an, dass auch die gegenüberliegende Seite ertüchtigt wird. Diese Kosten sind in der Investitionssumme noch nicht enthalten.
3,5 Millionen Euro muss die Stadt vorstrecken. Damit werden nicht nur die Straßen errichtet, sondern auch Kanal- und Wasserleitungen sowie Hausanschlüsse gebaut. Die Summe wird letztlich auf den Grundstückspreis umgerechnet. Allein schon deshalb wehrte sich Bürgermeister Winter gegen Wünsche, noch mehr Bäume aufzupflastern. Denn das würde das Bauen nur unnötig verteuern. Winter sagte, die Hauseigentümer müssten auch Bäume auf ihrem Privatgrund pflanzen.
Stadtrat Fritz Birkle (CSU) regte an, gleich Ladestationen für Elektrofahrzeuge vorzusehen. Bürgermeister Winter will das mit dem Versorger besprechen. Steinbacher Consult wurde beauftragt, eine Ausschreibung für die Arbeiten vorzunehmen. 2019 soll dann gebaut werden.