Abwassergebühren bleiben stabil
Der Unterhalt der gemeinsamen Kläranlage kostet rund eine halbe Million Euro im Jahr. Wie diese Kosten auf die vier VG-Gemeinden verteilt werden
Türkheim Passend zur Jahreszeit hatten Marktbaumeister Christian Schinnagel und Kämmerer ClausDieter Hiemer bei der Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Türkheim nur gute Nachrichten. Weder bei den angelieferten Mengen an der Kläranlage noch bei den Schmutzwerten gebe es dramatische Veränderungen, sodass von Seiten der VG nicht an der Kostenschraube gedreht werden müsse, da sich bei den Betriebskosten auch 2019 nicht viel ändern werde.
Marktbaumeister Christian Schinnagel erläuterte das Verfahren: Zwei Mal im Jahr, meist im Mai und Oktober, nehme man angelieferte Mengen und die Schmutzwerte unter die Lupe. Im Mai habe es in der Woche drei Regentage gehabt, im Oktober sei es nur einer gewesen. Die angelieferten Schmutzwassermengen wurden unter anderem auf Stickstoff und Phosphorgehalt untersucht. „Weder bei den Abwassermengen noch bei den Verschmutzungsgraden hat es gravierende Abweichungen vom langjährigen Mittel gegeben“, stellte Schinnagel fest.
Durch betriebsinterne Umstellungen sei es dagegen gelungen, mehr Gas zu erzeugen, was genutzt werde und somit die Stromrechnung mindere. So sei von den Unterhaltskosten eher eine Entlastung zu erwarten.
Auf die Verteilung der Kosten ging auch Kämmerer Claus-Dieter Hiemer ein. Die würden sich bei der gemeinsamen Kläranlage auf rund eine halbe Million Euro belaufen. Hiemer sah keinen Grund für eine Erhöhung, im Gegenteil, einige Gemeinden könnten sogar für das laufende Jahr mit Entlastungen rechnen. Auf Vorschlag des Gemeinschaftsvorsitzenden und Bürgermeisters Christian Kähler wurde die von der Verwaltung vorgeschlagene prozentuale Aufteilung der Betriebskosten der Kläranlage angenommen.
Auf Türkheim entfallen 67 Prozent, auf Amberg zehn, Rammingen 13 und Wiedergeltingen zehn. Sollten die Betriebskosten im kommenden Jahr bei 500 000 Euro liegen, wäre also Rammingen zum Beispiel mit 65 000 Euro dabei.
Allerdings haben die einzelnen Gemeinden unterschiedliche Abwassergebühren, weil sie unterschiedliche Investitionen getätigt haben. Die Betriebskosten sind nur ein Teil für die Berechnung der Abwassergebühren.
Gemeinderat Hans Schindele (Rammingen) wollte wissen, warum es beim Blick in die Statistik in seinem Ort im Vergleich in den Jahren 2014 und 2017 Ausreißer bei der Schmutzfracht gegeben habe.
Genau konnte die Frage nicht beantwortet werden, es könnte an der Einleitung von Gülle gelegen haben.
Der Leiter der Verwaltung, Thomas Barth, informierte die Räte weiter darüber, dass man Verwaltungsoberinspektorin Daniela Groß zu einer Vollstandesbeamtin bestellen werde.
Sie müsse noch die notwendigen Lehrgänge besuchen. Grund ist das Ausscheiden eines anderen Mitarbeiters im Januar.
Es müssten drei Vollstandesbeamte im Dienst sein, damit gewährAuch leistet ist, dass zumindest ein Standesbeamter greifbar ist. Und weiter informierte Barth die Verbandsversammlung über die Umsetzung des Dokumentenmanagementsystems CIP-Archiv.
Dieses System sei nun Grundlage der Ablage, also ohne Papier. Die Mitarbeiter im Rathaus seien die letzten Wochen entsprechend geschult worden.
Zahlreiche Dokumente mussten eingescannt werden. Durch eine externe Speicherung sei gewährleistet, dass Informationen auch bei einem Rathausbrand nicht verloren gingen.
Die Bedienung des Systems von außerhalb leide noch etwas an den Leitungen, es gebe einen „Flaschenhals“, der aber durch den Anschluss an das Glasfasernetz beseitigt werden könne.