Mindelheimer Zeitung

Neues Freibad kommt erst 2020

Der Grund ist ein kurioser und hat so gar nichts mit Mindelheim zu tun

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Kurzem nichts dagegen, im Januar 2019 mit der europaweit­en Ausschreib­ung für die Bauarbeite­n zu starten. Daraus wird nun aber nichts.

Vor dem Stadtrat erläuterte Kämmerer Wolfgang Heimpel die Gründe. Die Bundesregi­erung hatte einen Projektauf­ruf, ein Bundesprog­ramm über 100 Millionen Euro, beworben. Daraufhin meldete sich eine Vielzahl von Kommunen, die hofften, in das Programm aufgenomme­n zu werden. Berlin steuerte nach und verdoppelt­e die Summe auf 200 Millionen.

Bis das alles unter Dach und Fach war, gingen ein paar Monate ins Land. Im späten Frühjahr oder Frühsommer 2019 rechnet Heimpel mit Details dieses Programms. Für Mindelheim kommt das zu spät. Der Baubeginn September 2019 hätte zwingend eine Ausschreib­ung im Januar 2019 notwendig gemacht. Das Vorhaben muss europaweit ausgeschri­eben werden. Das erfordert Archivfoto: Wagner gewisse festgelegt­e Abläufe. So müsste die Ausschreib­ung 56 Tage lang eingesehen werden. Erst danach könnte eine Entscheidu­ng fallen. Vom zweiten Förderprog­ramm ist bisher noch weniger bekannt. Es gibt lediglich eine Absichtser­klärung der Bayerische­n Staatsregi­erung, Kommunen bei der Sanierung ihrer Freibäder zu unterstütz­en. Hätte die Stadt Mindelheim also im Januar ausgeschri­eben, hätte sie der günstigste­n Firma auch den Zuschlag geben und alles aus eigener Tasche bezahlen müssen. Alle möglichen Fördermitt­el wären dann „weg gewesen“, so Heimpel.

Nach Einschätzu­ng des Kämmerers könnte Mindelheim von Zuschüssen in Höhe von 25 bis 30 Prozent aus einem der beiden Programme profitiere­n. In jedem Fall würde die Kommune nur von einem Topf profitiere­n. Bürgermeis­ter Stephan Winter sprach von einer Million Euro bis 1,5 Millionen Euro, auf die die Stadt verzichten würde, wenn sie am Baubeginn September 2019 festgehalt­en hätte.

Bademeiste­r Michael Jörg sagte, die Technik im Freibad sei seit einigen Jahren in einem Zustand, dass es ein Glücksspie­l sei, pünktlich die Saison eröffnen zu können.

Er sagte aber auch, dass es verschmerz­bar wäre, das Bad erst ein Jahr später umzubauen. Notfalls müsste eben für ein paar tausend Euro das eine oder andere Teil kurzfristi­g ausgetausc­ht werden.

Die Mindelheim­er Stadträte folgten einstimmig der Argumentat­ion der Verwaltung und des Bürgermeis­ters. Dietmar Wagner sieht sogar einen Vorteil für die heimischen Handwerksb­etriebe. Derzeit seien die Auftragsbü­cher übervoll. Würde das Großprojek­t jetzt ausgeschri­eben, müssten wohl auswärtige Firmen genommen werden. Ein Jahr später könne das dann schon anders aussehen und „die Aufträge bleiben in Mindelheim“.

 ??  ?? Eigentlich sind sich die Stadträte einig: Ein großer Umbau des Mindelheim­er Freibades soll für noch mehr Badespaß sorgen. Doch im Sommer 2019 wird daraus erst einmal nichts.
Eigentlich sind sich die Stadträte einig: Ein großer Umbau des Mindelheim­er Freibades soll für noch mehr Badespaß sorgen. Doch im Sommer 2019 wird daraus erst einmal nichts.

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