Vertretungsplan für Tagesmütter
Wie die Betreuung auch im Krankheitsfall gesichert werden soll
Unterallgäu Viele Eltern wären ohne die 53 Tagesmütter und -väter im Landkreis aufgeschmissen: Sie betreuen insgesamt 126 Kinder im Alter zwischen null und drei Jahren in ihrem eigenen Zuhause nämlich auch zu Zeiten, in denen Kindergärten und -krippen üblicherweise noch nicht geöffnet oder längst wieder geschlossen haben. Umso größer ist die Not, wenn die Tagesmutter etwa krankheitsbedingt kurzfristig ausfällt.
Wie Projektleiterin Heidrun Kornegger-Tausch von der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses erläuterte, wurden und werden deshalb so genannte Betreuungsteams aufgebaut. Diese bestehen laut Kornegger-Tausch aus bis zu fünf Tagesmüttern einer Region, die im Notfall die Kinder einer der anderen Tagesmütter betreuen. Damit die Kinder in diesem Fall nicht plötzlich einer fremden Betreuerin gegenüberstehen, treffen sich die Betreuungsteams regelmäßig mit „ihren“Kindern und auch den Eltern.
Für den Mehraufwand, der den Tagesmütter und -vätern durch die regelmäßigen Treffen entsteht, sollen sie künftig monatlich 30 Euro erhalten. Der Landkreis will dafür – die Zustimmung des Kreistags vorausgesetzt – rund 19000 Euro in den Haushalt des kommenden Jahres einplanen.
Außerdem sollen die Tagesmütter und -väter einen Zuschlag von 0,11 Euro auf ihren Stundensatz erhalten, wenn sie besondere Betreuungszeiten anbieten. Darunter soll künftig auch die Nachtbetreuung fallen. Eltern nehmen sie laut Kornegger-Tausch in Anspruch, wenn sie morgens so früh aus dem Haus müssen, dass es für alle Beteiligten und insbesondere die Kinder angenehmer ist, wenn sie gleich bei der Tagesmutter übernachten. Die Kosten für die Erhöhung des Zuschlags werden sich laut Christine Keller, der Leiterin der Kreisjugendamtes, auf voraussichtlich 370 Euro im Jahr belaufen. Die Frage von Markus Grauer, ob es im Landkreis genügend Tagesmütter und -väter gibt, ist laut Christiane Boos-Hilebrand von der KJF schwer zu beantworten. Ob Angebot und Nachfrage zusammenpassen, hänge nämlich vom jeweiligen Ort ab. Während es in Mindelheim genügend Tagesmütter und -väter gebe, könnten es in Türkheim, Bad Wörishofen und Bad Grönenbach gerne mehr sein. Einen Lichtblick gibt es allerdings bereits: Für den verpflichtenden Qualifizierungskurs im kommenden Jahr, in dem sich Interessenten auf die Aufgabe als Tagesmutter bzw. -vater vorbereiten, gibt es bereits 15 Anmeldungen.
Kurs zur Qualifizierung startet im Frühjahr