Schöne Bescherung – auch für die Umwelt
Wer Weihnachten in diesem Jahr ganz nachhaltig feiern möchte, für den hat Leonie ein paar Tipps gesammelt. Eines sei gleich verraten: Ihr müsst nicht auf Geschenke verzichten
Region Wenn es doch so einfach wäre, wie die amerikanische Sängerin Mariah Carey alljährlich zu Weihnachten im Radio trällert: „All I Want For Christmas Is You …“– zu Deutsch: „Alles, was ich zu Weihnachten will, bist du.“Und dabei ist es in der Adventszeit ja schon fast Luxus, sich über die Geschenke Gedanken machen zu können. Die Schüler stecken bis über beide Ohren im Schulaufgabenstress, und die Eltern versinken im vorweihnachtlichen Berufschaos. Dazu sollte selbstverständlich immer und überall eine heitere Stimmung herrschen. Schließlich ist ja Weihnachten. Und das Ganze dann am besten noch umweltfreundlich! Letzteres ist aber gar nicht so schwierig, wie manche denken.
Von der Dekoration über das Essen bis hin zu den Geschenken – als Grundregel gilt: Man sollte Wert darauf legen, möglichst wenig Müll zu produzieren und gleichzeitig einen hohen Nutzen aus den Produkten zu ziehen. Denn Weihnachten ist das Fest der Liebe. Also warum nicht auch Rücksicht auf unsere Umwelt nehmen. Alle Jahre wieder fallen große Mengen an Weihnachtsabfall unserer Umwelt zur Last. Und auch der schönste Glitzer und Kunstschnee nutzt und freut uns nicht mehr, wenn er, vom Winde verweht, in unsere Weltmeere treibt und dort der Natur schadet. Das ist schließlich nicht im Sinn der Weihnacht.
Nachhaltige Feiertage bedeuten übrigens nicht, dass man auf Geschenke verzichten muss. Erlebnisgeschenke in der näheren Umgebung zum Beispiel sind ohne Zweifel auch eine tolle Geschenkidee. Und das gleich aus zwei Gründen: Wenn man Beispiel gemeinsam eine große Wanderung unternimmt oder ein Konzert besucht, dann ist das nicht nur gut für die Natur. Sondern auch für Schenker und Beschenkten: Denn Zeit und Erfahrungen miteinander sind schließlich unbezahlbar.
Auch Weihnachtsdeko kann ohne großen Aufwand oder drastische Umstellungen nachhaltig werden. Das fängt schon beim Baumkauf an. Wichtig ist dabei, besonders auf die Herkunft der Bäume zu achten: Tannen, die aus der Region kommen, haben einen kürzeren Anfahrtsweg und sollten deshalb vorgezogen werden.
Weihnachtliche Dekoration und sogar Verpackungen kann man öfter als einmal verwenden. Statt Geschenkpapier kann man zum Beispiel auch Schals, Stoffe, Dosen oder alte Marmeladengläser verwenden. In Japan ist es übrigens gute Tradition, Geschenke in Stoff einzupacken. Genannt wird diese Technik Furoshiki. Anleitungen dafür gibt es zum Beispiel auf Youtube.
Damit der Beschenkte mehr von seinem Präsent hat als Unmengen an Verpackungsmüll, ist es wichtig, dass das Geschenk sorgfältig ausgewählt wird. Zur Not gibt es aber immer noch eine spaßige Möglichkeit, um ungeliebte Geschenke loszuwerden: Verabredet doch mit Freunden oder Familie, dass ihr in diesem Jahr nichts Neues verschenkt, sondern einfach miteinander „kruschtwichtelt“. Dabei zieht – wie beim normalen Wichteln – jeder einen Zettel, auf dem der Name eines anderen steht und man verschenkt an diese Person etwas, das man selbst einmal bekommen hat – und das einem vielleicht nicht so sehr gefällt.
Wer weder Erlebnis noch Gebrauchtes verschenken möchte, der kann darauf achten, dass die Produkte langlebig und regional sind. Auch das ist gar nicht so kompliziert. Für langlebige Produkte müsst ihr nicht ins hippe Berlin fahren, sondern zum Beispiel nur nach Augsburg: Die Augsburger Marke Degree Clothing hat nach eigenen Angaben den „weltweit ersten fairen Haargummi“entwickelt. Er gehört – neben einigen Mützen, Schals und Rucksäcken – zur aktuellen Kollektion Made in Augsburg, die direkt vor Ort hergestellt wird. „Wir wollen nachhaltige Produkte erschaffen und die möglichst vielen Menschen zur Verfügung stellen“, so Geschäftsführer Fabian Frei.
Nachhaltig sind übrigens auch die Kappen – Caps genannt – mit Holzschirm, die Manuel Hornung in seiner Manufaktur in Friedberg bei Augsburg herstellt. Hornung selbst hat auch noch gleich einen Tipp für eine nachhaltige Geschenkverpackung: Er empfiehlt Zeitungspapier. Mit einer schönen Schleife sieht das auch richtig retro aus.