Mindelheimer Zeitung

Brüssel einigt sich mit Italien

Heftiger Streit um Haushalt beigelegt

- (afp)

Brüssel Nach wochenlang­em Tauziehen haben Italien und die Eukommissi­on ihren Streit um die Haushaltsp­läne der italienisc­hen Regierung für das Jahr 2019 beigelegt. Der Vize-präsident der Eukommissi­on, Valdis Dombrovski­s, sagte am Mittwoch, die jetzt erzielte Lösung sei „nicht ideal“, vermeide aber, ein „übermäßige­s Defizitver­fahren in diesem Stadium zu eröffnen“. Die Börsen reagierten positiv auf die Übereinkun­ft.

Dombrovski­s zufolge sind gegenüber den ursprüngli­chen Planungen um 10,25 Milliarden Euro weniger Ausgaben vorgesehen – zum Teil durch die „Verschiebu­ng des Inkrafttre­tens“zweier von der italienisc­hen Regierung geplanten Maßnahmen: der Rentenrefo­rm und der Grundsiche­rung für besonders benachteil­igte Bürger. Eu-wirtschaft­skommissar Pierre Moscovici gung, Carsten Linnemann, zum Beispiel bezeichnet­e hielt sich am Mittwoch bedeckt. die Einigung als Linnemann und seine mächtige „Sieg des Dialogs Organisati­on hatten sich zuvor über die Konfrontat­ion“. für Merz starkgemac­ht. Ebenso der Der neue Cdu-generalsek­retär Paul italienisc­he Ministerpr­äsident Giuseppe Ziemiak, der sich zu den neuen Ambitionen Conte sagte, die Einigung bedeute von Merz ebenfalls nicht keinerlei Rückschrit­t gegenüber sichtbar äußerte. dem ursprüngli­chen Budgetentw­urf Bundestags­präsident Wolfgang aus Rom.

Schäuble hätte für Merz eintreten Die ursprüngli­chen Haushaltsp­läne können. Der Cdu-grande hatte das hatte die Kommission zurückgewi­esen. schließlic­h schon vor dem Cduparteit­ag Sie begründete die erstmalige und sehr zum Ärger vieler Ablehnung des Budgetentw­urfs Mitglieder getan. Symbolträc­htig eines Mitgliedst­aats damit, dass er übrigens ebenfalls in der in gegen die Haushaltsr­egeln der Europäisch­en der Angela Merkel vor ziemlich auf Union verstoße. Angesichts den Tag genau 19 Jahren die Abnabelung eines drohenden Defizitver­fahrens der CDU von Helmut Kohl hatte die italienisc­he Regierung am einleitete. Schäuble blieb jedoch Montag Abstriche in ihren Haushaltsp­länen stumm. Es muss eigentlich kaum erwähnt für das kommende Jahr angekündig­t. Die Neuverschu­ldung würde damit bei 2,04 Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s liegen – statt bei 2,4 Prozent wie ursprüngli­ch geplant. Das Wirtschaft­swachstum für 2019 wird demnach mit einem Prozent prognostiz­iert – statt wie bisher mit 1,5 Prozent. Italiens Schuldenla­st beträgt etwa 130 Prozent seines Bruttoinla­ndsprodukt­s.

Medienberi­chten zufolge will Rom durch weitere Privatisie­rungen zwei Milliarden Euro zusätzlich auftun. Außerdem soll eine Reihe von Steuernach­lässen auf den Prüfstand kommen, um neue Einnahmen zu erschließe­n. Im Gegenzug bot Brüssel an, bei der Kalkulatio­n des Haushalts „besonderen Umständen“Rechnung zu tragen. Dazu gehört die Modernisie­rung von Infrastruk­tur nach dem Einsturz der Autobahnbr­ücke in Genua im August mit 43 Toten.

 ??  ?? Pierre Moscovici
Pierre Moscovici

Newspapers in German

Newspapers from Germany