Joker im Top-quartett
Vor der heißen Phase zwischen Weihnachten und Dreikönig steht der ESV Kaufbauren auf dem dritten Platz. Stürmer Salminen unterschreibt neuen Vertrag
Kaufbeuren Beim Blick auf die Del2-tabelle könnte man leicht auf den Gedanken kommen, dass sich beim ESV Kaufbeuren eine gewisse Entspannung breitmacht. Die Joker liegen mit 55 Punkten auf dem dritten Platz, die spielerischen Auftritte sind überzeugend und auch die Ausfälle wichtiger Akteure scheint die Mannschaft gut zu kompensieren. Von einer entspannten vorweihnachtlichen Stimmung kann beim ESVK aber dennoch keine Rede sein. Denn die kommenden Wochen zählen zu den anstrengendsten Phasen im Sportjahr.
Acht Spiele stehen von Weihnachten bis Dreikönig innerhalb von 17 Tagen auf dem Programm. Außerdem sind erst 27 von 52 Hauptrundenspielen absolviert. Auch deshalb verfällt Esvk-geschäftsführer Michael Kreitl nicht in Euphorie. „Unsere derzeitige Platzierung ist völlig egal. Wir sind froh, dass wir so viele Punkte haben“, sagt er. 20 Punkte fehlen zu den 75 Zählern, die vor Saisonbeginn in Verbindung mit Platz zehn als Ziel für die Spielzeit ausgegeben wurden. Solange diese Marke nicht erreicht ist, wird beim ESVK auch nicht – zumindest öffentlich – über höhere Ziele gesprochen. „Ich erinnere mich gut an meine Anfangszeit als Geschäftsführer“, sagt der 43-jährige Kreitl. „Da standen wir Weihnachten 2015 relativ sicher da, dann gab es eine Serie an Niederlagen und am Ende haben wir im siebten Spiel der Play-downs den Klassenerhalt geschafft.“
Ein vergleichbarer Absturz ist derzeit nicht in Sicht. Nach dem Sieg gegen Kassel und dem 2:3 nach Verlängerung in Frankfurt gehört der ESVK momentan zum tabellarischen Top-quartett der DEL2. Vor dem ESVK und den punktgleichen Frankfurtern liegt Spitzenreiter Ravensburg (58 Punkte), dahinter lauern die Lausitzer Füchse (54 Punkte). Zu Vorjahresmeister Bietigheim auf Platz fünf (44 Punkte) klafft eine kleine Lücke. Am vergangenen Wochenende fehlten dem ESV Kaufbeuren die beiden Top-scorer Sami Blomqvist (41 Scorerpunkte) und Branden Gracel (37 Scorerpunkte). Beim 4:3-Sieg gegen Kassel sprang Alexander Thiel (zwei Tore) in die Bresche, gegen Frankfurt traf Jere Laaksonen doppelt. „Für Alex Thiel freut es mich besonders“, sagt Kreitl. „Er hatte ja viel Verletzungspech und hat deshalb in dieser Saison eine längere Eingewöhnungsphase gebraucht. Jetzt kommt er immer besser in Tritt.“Insgesamt habe die gesamte Mannschaft die Ausfälle gut weggesteckt. Wie lange Esvk-trainer Andreas Brockmann auf Gracel und Blomqvist verzichten muss und warum die beiden die Partien am Wochenende verpassten, darüber gab es nach der gängigen Praxis keine exakten Informationen. „Ich kann keine Prognose abgeben“, sagt auch Kreitl. Für den Fall, dass Gracel, Blomqvist – oder beide – für längere Zeit ausfallen, sorgt der ESV Kaufbeuren vor. Deshalb hat der Verein Saku Salminen einen neuen Kontrakt angeboten. Der Try-out-vertrag des Finnen lief am vergangenen Sonntag aus, nun verlängerte der Finne bis zum 31. Januar 2019, wie der Verein mitteilte. Kreitl ist mit den Auftritten des 24-jährigen Stürmers in den bisherigen vier Spielen (1 Tor, 1 Vorlage) zufrieden. „Er hat sich super in den Dienst der Mannschaft gestellt“, sagt der Esvk-geschäftsführer.