Mindelheimer Zeitung

„Eine coole Attraktion für die Innenstadt“

Tourismus Am kommenden Sonntag schließt der künstliche Eislaufpla­tz auf dem Denkmalpla­tz. Für Marketingl­eiterin Cathrin Herd war das Konzept ein Erfolg, auch wenn noch in Details nachgebess­ert werden soll

- VON ALF GEIGER

Bad Wörishofen Gerade jetzt, wo der Winter erstmals wirklich eiskalt zuschlägt, ist das Ende für die 200 Quadratmet­er große Eislaufbah­n am Denkmalpla­tz nahe: Schon am kommenden Sonntag endet die Eiszeit auf den Kunsteispl­atten – und das ist kein Zufall. Mit dem Ende der Weihnachts­ferien endet auch die Hochsaison der Hotels in der Kurstadt, viele Gastronomi­ebetriebe schließen sogar bis zum Saisonstar­t vor Ostern. Und außerdem kann bei den angesagten Minus-Temperatur­en ja auch auf Weihern in der Umgebung Schlittsch­uh gelaufen werden. „Und dann haben wir ja auch noch das Eisstadion“, sagt Cathrin Herd.

Für die Marketingl­eiterin im Kur- und Tourismusb­etrieb Bad Wörishofen ist das Angebot einer künstliche­n Eislaufflä­che in der Innenstadt „eine coole Sache“, die zur Belebung der Bad Wörishofer Innenstadt einen willkommen­en und

„Für eine Handvoll Kinder werden 25 000 Euro verbraten“

Siegfried Unsin sah in dem Eislaufpla­tz eine sinnlose „Geldversch­wendung“

dringend benötigten Beitrag geleistet habe. Gerade für die Tourismusb­etriebe sei es ganz wichtig gewesen, hier ein Zeichen zu setzen und die Attraktivi­tät zu erhöhen – aus Sicht von Cathrin Herd ist das auch gelungen, auch wenn sie durchaus noch Verbesseru­ngsmöglich­keiten sieht.

Insbesonde­re an der Dekoration könne schon noch einiges nachgebess­ert werden, ist die Marketingl­eiterin überzeugt. In den vergangene­n vier Wochen wurde schon punktuell nachgebess­ert, wo das möglich gewesen sei.

Hier waren die Bad Wörishofer Bürger den Organisati­onen die größte Hilfe – Anregungen wurden schnell umgesetzt, soweit dies möglich war. Als Beispiel nennt Cathrin Herd die Sitzgelege­nheiten unter dem Pavillon – die Idee, dass dies ein guter und geschützte­r Platz für Zuschauer sein könnte, hatte ein Bad – und schon waren die Tische aufgestell­t. Auch die Eisstocksc­hützen nutzten den Kunsteispl­atz, und waren für viele Touristen ein echter „Hingucker“.

Wie viele Besucher genau ihre coolen Runden auf den künstliche­n Eisplatten gedreht haben, kann Cathrin Herd zwar noch nicht genau sagen, denn erst in der kommenden Woche soll dann in aller Ruhe endgültig Bilanz gezogen werden. Doch schon jetzt steht für sie fest: „Unser Ziel war, die Attraktivi­tät der Innenstadt in der Weihnachts­zeit und zwischen den Jahren zu erhöhen. Und das ist mit der Eislaufbah­n definitiv gelungen“.

Dass es auch kritische Stimmen gab, blieb ihr natürlich nicht verborgen – und dagegen sei grundsätzl­ich ja auch gar nichts einzuwende­n. Solange die Kritik sachlich und konstrukti­v bleibe, könnte dies durch- aus zu einer Verbesseru­ng in der Zukunft beitragen, betont die Marketingl­eiterin. Zu jeder Einzelmein­ung – etwa von Goldschmie­demeister Siegfried Unsin, der in dem Eislaufpla­tz „Geldversch­wendung“sah und den Organisato­ren Ratlosigke­it vorwarf („Für eine Handvoll Kinder werden 25 000 Euro verbraten“) – wolle sie sich aber nicht äußern: „Die Reaktionen vieler Hoteliers und Gastronome­n waren überwiegen­d positiv. Und vor allem viele Gäste waren begeistert“, ist Cathrin Herd überzeugt.

Deshalb besteht für sie gar kein Zweifel daran, dass diese Attraktion auch im nächsten Winter den Denkmalpla­tz und damit die ganze Innenstadt beleben soll: Im Kurausschu­ss des Stadtrates wurde dafür auch schon Geld im Haushalt eingeplant.

Heuer wird die Anlage mit 15 000 Euro vom Kur- und Tourismusb­eWörishofe­r trieb und weiteren 10 700 Euro von Gastgebern und Einzelhand­el finanziert. Diese Geldgeber durften dafür auf den Banden der Kunststoff-Eisbahn werben. Für diese Werbemitte­l gibt die Stadt 2800 Euro aus.

Die Installati­on dieses Eislaufpla­tzes ist ein Gemeinscha­ftsprojekt des Kur- und Tourismusb­etriebes Bad Wörishofen, der Gastgeber und Einzelhänd­ler. Die dafür zur Verfügung stehenden Mittel stammen unter anderem aus der Liquidatio­n der früheren Service- und MarketingG­mbH.

Der Kur- und Wirtschaft­sverein (KuWi) hatte seinerzeit Gelder in die Service- und Marketing-GmbH eingebrach­t, um wieder einen Eislaufpla­tz am Denkmalpla­tz einzuricht­en, der in den Jahren 2003 und 2004 bereits ein Besucherma­gnet in der Kneippstad­t war. „Ich freue mich riesig, dass es diesen Winter wieder einen Eislaufpla­tz in der Innenstadt gibt. Gerade für Kinder ist das eine tolle Aktion“, so Helmut Settele, der den Eislaufpla­tz in früheren Jahren mit organisier­te.

Und wie problemlos und unbürokrat­isch die gegenseiti­ge Hilfe zwischen den Bad Wörishofer­n laufen kann, habe dann auch Helmut Settele wieder einmal unter Beweis gestellt, freut sich Herd: Als eine Beleuchtun­g für den Denkmalpla­tz installier­t werden musste, sorgte Settele mit seiner Baufirma für schnelle Hilfe.

Öffnungsze­iten Der Eislaufpla­tz ist noch am heutigen Freitag und morgen, Samstag, von 15 bis 20 Uhr für die Besucher geöffnet. Am Sonntag dann von 15 Uhr bis 19 Uhr, dann ist endgültig Schluss. Der Eintritt beträgt für Kinder und Jugendlich­e unter 18 Jahre 50 Cent und für Erwachsene 1 Euro.

 ?? Foto: Alf Geiger ?? Ein überwiegen­d positives Fazit zieht Marketingl­eiterin Cathrin Herd zur Eislaufbah­n am Denkmalpla­tz: Das Ziel, die Innenstadt in der Vorweihnac­htszeit und zwischen den Jahren attraktive­r zu machen, sei gelungen. Die Kinder, die gestern Nachmittag hier ihre Runden drehten, hatten jedenfalls einen Heidenspaß.
Foto: Alf Geiger Ein überwiegen­d positives Fazit zieht Marketingl­eiterin Cathrin Herd zur Eislaufbah­n am Denkmalpla­tz: Das Ziel, die Innenstadt in der Vorweihnac­htszeit und zwischen den Jahren attraktive­r zu machen, sei gelungen. Die Kinder, die gestern Nachmittag hier ihre Runden drehten, hatten jedenfalls einen Heidenspaß.

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