Endlich Grund zum Jubeln
Eishockey Der ESVK tut sich anfangs schwer, kommt dann aber gegen die Heilbronner Falken gut ins Spiel
Kaufbeuren Die Pressekonferenz war vorüber, doch Andreas Brockmann wollte nicht gehen. Dabei muss man viel Fantasie mitbringen, um dem Presseraum in der Heilbronner Kolbenschmidt-Arena Gastlichkeit abzugewinnen. Brockmann sinnierte mit seinem Kollegen Alexander Mellitzer über das Duell bei den Falken, das die Joker mit 4:3 (2:1, 2:1, 0:1) gewonnen hatten, und haderte mit den Schiedsrichtern. Nein, Brockmann wollte nicht gehen, es wirkte fast, als sei er ein wenig geschafft. Vielleicht aber genoss er die Gesellschaft. In jedem Fall war Brockmann eines: erleichtert.
Nach drei Niederlagen in Folge verständlich. „Wir haben ein sehr gutes Spiel gegen eine Topmannschaft gemacht – und gewonnen“, sagte Brockmann. Ein guter Start ins neue Jahr, wenngleich der Auftakt ins Spiel daneben ging: „Wir haben eine Strafe gekriegt und waren 0:1 hinten.“Doch Kaufbeuren drehte die Partie durch Treffer von Ossi Saarinen (8.) und Max Schmidle (16.) noch im ersten Durchgang. „Wir sind gut zurückgekommen und haben zu unserem Spiel gefunden“, freute sich der Trainer. Das 2:2 im zweiten Drittel sei schwer zu verteidigen gewesen. Dafür war es verkraftbar, weil sich im Spiel der Falken Unkonzentriertheiten einschlichen, sich Fehlpässe häuften. Einen solchen fingen die Joker ab, Daniel Oppolzer legte quer auf den mitgelaufenen Florian Thomas: 3:2.
Dann fiel das 4:2 – zehn Sekunden vor dem Drittelende. Und wieder standen die Falken Pate, legten den Treffer von Schmidle sogar auf. Das war eine Bürde. Auch wenn Brockmann klar war, dass es im letzten Abschnitt eng werden würde. Und das schneller, als ihm lieb war: „Das 3:4 ist ein bisschen zu früh für uns gekommen“, sagte er zum Treffer von Derek Damon in der 44. Minute. Die Falken wirkten frischer und fuhren gute Angriffe. Doch Kaufbeuren ließ nichts zu.
Dass die Unparteiischen 30 Sekunden vor Schluss den Videobeweis bemühten, um zu prüfen, ob die Scheibe im Tor von Stefan Vajs lag, wollte nicht in Brockmanns Kopf. „Er hat vorher abgepfiffen – und abgewunken. Ich weiß nicht, wofür es da einen Videobeweis braucht.“Am Ende aber scherte es den ESVK-Trainer nicht mehr. Er freute sich und blieb noch sitzen.