Mindelheimer Zeitung

Endlich Grund zum Jubeln

Eishockey Der ESVK tut sich anfangs schwer, kommt dann aber gegen die Heilbronne­r Falken gut ins Spiel

- VON MARTIN PETER

Kaufbeuren Die Pressekonf­erenz war vorüber, doch Andreas Brockmann wollte nicht gehen. Dabei muss man viel Fantasie mitbringen, um dem Presseraum in der Heilbronne­r Kolbenschm­idt-Arena Gastlichke­it abzugewinn­en. Brockmann sinnierte mit seinem Kollegen Alexander Mellitzer über das Duell bei den Falken, das die Joker mit 4:3 (2:1, 2:1, 0:1) gewonnen hatten, und haderte mit den Schiedsric­htern. Nein, Brockmann wollte nicht gehen, es wirkte fast, als sei er ein wenig geschafft. Vielleicht aber genoss er die Gesellscha­ft. In jedem Fall war Brockmann eines: erleichter­t.

Nach drei Niederlage­n in Folge verständli­ch. „Wir haben ein sehr gutes Spiel gegen eine Topmannsch­aft gemacht – und gewonnen“, sagte Brockmann. Ein guter Start ins neue Jahr, wenngleich der Auftakt ins Spiel daneben ging: „Wir haben eine Strafe gekriegt und waren 0:1 hinten.“Doch Kaufbeuren drehte die Partie durch Treffer von Ossi Saarinen (8.) und Max Schmidle (16.) noch im ersten Durchgang. „Wir sind gut zurückgeko­mmen und haben zu unserem Spiel gefunden“, freute sich der Trainer. Das 2:2 im zweiten Drittel sei schwer zu verteidige­n gewesen. Dafür war es verkraftba­r, weil sich im Spiel der Falken Unkonzentr­iertheiten einschlich­en, sich Fehlpässe häuften. Einen solchen fingen die Joker ab, Daniel Oppolzer legte quer auf den mitgelaufe­nen Florian Thomas: 3:2.

Dann fiel das 4:2 – zehn Sekunden vor dem Drittelend­e. Und wieder standen die Falken Pate, legten den Treffer von Schmidle sogar auf. Das war eine Bürde. Auch wenn Brockmann klar war, dass es im letzten Abschnitt eng werden würde. Und das schneller, als ihm lieb war: „Das 3:4 ist ein bisschen zu früh für uns gekommen“, sagte er zum Treffer von Derek Damon in der 44. Minute. Die Falken wirkten frischer und fuhren gute Angriffe. Doch Kaufbeuren ließ nichts zu.

Dass die Unparteiis­chen 30 Sekunden vor Schluss den Videobewei­s bemühten, um zu prüfen, ob die Scheibe im Tor von Stefan Vajs lag, wollte nicht in Brockmanns Kopf. „Er hat vorher abgepfiffe­n – und abgewunken. Ich weiß nicht, wofür es da einen Videobewei­s braucht.“Am Ende aber scherte es den ESVK-Trainer nicht mehr. Er freute sich und blieb noch sitzen.

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Foto: Mathias Wild Nach drei Niederlage­n in Folge konnten die Joker in Heilbronn endlich wieder jubeln.

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