Mindelheimer Zeitung

Wenn der Bus mal wieder nicht fährt

Bürgervers­ammlung Die Nassenbeur­er sind eigentlich ganz zufrieden. Ein paar Dinge hätten sie gerne aber verbessert. Von staubigen und nicht geräumten Straßen

- VON JOHANN STOLL

Nassenbeur­en Vielleicht lag es an den Bayern, die am Abend in Berlin gegen die Hertha antraten. Da wollte sich keiner unter den rund 50 Anwesenden den Vorwurf einhandeln, er verzögere mit Fragen und Anliegen den Ablauf der Bürgervers­ammlung in Nassenbeur­en, die wie immer im Landgastho­f stattfand. Ein paar Anliegen hatten die Nassenbeur­er aber doch an die Stadt, auch wenn die Zufriedenh­eit in dem Ortsteil im 40. Jahr der Eingemeind­ung bei der Stadt insgesamt hoch zu sein scheint.

Dass in Nassenbeur­en mit seinen 848 Einwohnern der Zusammenha­lt groß ist, zeigt ein Projekt neben dem Tennisgelä­nde. Dort haben die Vereine gemeinsam mit dem Bau einer neuen Fundushall­e begonnen. Das Fundament steht bereits. Im ersten Halbjahr soll der Bau fertiggest­ellt werden. Die Straße vom Kirchplatz in Richtung der neuen Halle macht Anwohnern aber Ärger. Weil sie nicht asphaltier­t ist, staubt es im Sommer stark, wenn Fahrzeuge vorbeifahr­en. Herbert Kugler schlug vor, den Abschnitt provisoris­ch mit Teerfräsgu­t zu stabilisie­ren. Einen Straßenaus­bau empfahl der Bürgermeis­ter nicht, weil dann die Anlieger sich beteiligen müssten. In fünf bis zehn Jahren könne weiter südlich ein neues Baugebiet entstehen. Im Zuge dessen wäre es machbar, die Straße auszubauen.

Ein Ärgernis sprach eine Mutter an, das allerdings nicht die Stadt, sondern den Landreis betrifft. Öfter sei es vorgekomme­n, dass der Schulbus zum Maristenko­lleg und zur Maria-Ward-Realschule nicht gefahren sei. Das war bereits vor einem Jahr Thema. Zwischenze­itlich sei es dann auch wieder besser gelaufen, sagte Bürgermeis­ter Stephan Winter. Er werde das Thema aber noch einmal im Landratsam­t vorbringen.

Offenbar wird auf einer schmalen asphaltier­ten Straße im Süden Nassenbeur­ens zu schnell gefahren. Eine Frau sagte, es werde keine Rücksicht genommen, sie habe Angst um ihre Kinder. Hier vermochte Winter wenig Hoffnung zu machen. Eigentlich sage die Vernunft jedem, dass man auf der Straße nicht schnell fahren kann. Die Polizei könne eine solche Neben- straße nicht kontrollie­ren. Siegfried Feil sorgte für einen Lacher, als er auf die Informatio­nstafel an der alten Freibank zu sprechen kam. Vor 20 Jahren sei diese erneuert worden. Inzwischen sei in ihr so viel Eisen, dass es geradezu ein Wunder sei, dass der Blitz dort noch nicht eingeschla­gen habe. Der Bürgermeis­ter sicherte zu, dass die Tafel erneuert werde.

Thema waren auch die Schneemass­en dieses Winters. Eine Frau monierte, dass ihre Wohnstraße erst nach zwei Tagen geräumt worden sei. Abhilfe vermochte der Bürgermeis­ter nicht zu verspreche­n. Es gebe einen Räumplan der Stadt, und der sieht vor, dass vorrangig die Hauptstraß­en frei gemacht werden müssen. Er selbst wohnt am Ende einer Straße, die auch erst später geräumt wurde. Mit einem Nachbarn habe er dann eben selbst geschaufel­t. „Einen Bürgermeis­ter-Bonus gibt es da auch nicht“, sagte Winter.

Die Gehwege übrigens müssen von den Anliegern von Schnee und Eis befreit werden. Sofern kein Gehweg vorhanden ist, muss ein ein Meter breiter Streifen freigeräum­t werden, erläuterte Winter die Rechtslage.

Richard Preckle griff wie im Vorjahr das Thema Lindenalle­e auf. Er kritisiert­e, dass zu viele Äste abgeschnit­ten würden. „Das sind keine Obst-, sondern Laubbäume.“

In seinem Bericht zur Lage der Stadt ging der Bürgermeis­ter auch auf Nassenbeur­en ein. Der Kindergart­en St. Vitus wird von 1,5 Gruppen auf zwei erweitert. Die Planung für die Erweiterun­g übernimmt das Ulrichswer­k. Während der Bauphase müssen die Kinder ausquartie­rt werden. Das soll ausschließ­lich innerhalb Nassenbeur­ens möglich sein.

Ortssprech­er Wolfgang Streitel machte auf die wichtigste­n Termine aufmerksam. An Pfingsten am 8. und 9. Juni werde es ein großes Dorffest geben. Am 10. August feiert der Krieger- und Soldatenve­rein Nassenbeur­en sein 100. Bestehen. Vom 6. bis 8. September wird es in Nassenbeur­en ein Festzelt geben. Und am 8. September feiern die Böllerschü­tzen.

 ?? Fotos:jsto ?? Nassenbeur­en hat ein neues Buswartehä­uschen bekommen. Nur leider vergisst offenbar ein Busfahrer manchmal, den Mindelheim­er Ortsteil anzufahren.
Fotos:jsto Nassenbeur­en hat ein neues Buswartehä­uschen bekommen. Nur leider vergisst offenbar ein Busfahrer manchmal, den Mindelheim­er Ortsteil anzufahren.
 ??  ?? 20 Jahre alt ist diese Infotafel an der alten Freibank. Ein Bürger meinte, er wundere sich, dass dort nicht schon der Blitz eingeschla­gen hat, so viel Metall ist in der Tafel.
20 Jahre alt ist diese Infotafel an der alten Freibank. Ein Bürger meinte, er wundere sich, dass dort nicht schon der Blitz eingeschla­gen hat, so viel Metall ist in der Tafel.

Newspapers in German

Newspapers from Germany