Jeder kann Blühpate werden
Artenschutz Der Bauernhof Häfele aus Westernach macht Verbrauchern ein Angebot
Westernach Das Volksbegehren „Rettet die Bienen!“hat nicht nur deutlich die vom Gesetzgeber geforderte Mindestzahl an Unterstützern gefunden. Es hat auch Debatten quer durch die Bevölkerung ausgelöst. Viele Bauern sind allerdings enttäuscht darüber, dass in der Bevölkerung so wenig verstanden wird, welche Zwänge die Agrarpolitik den Betrieben auferlegt.
Einige Landwirte begrüßen das Volksbegehren aber ausdrücklich, weil endlich eine überfällige Debatte über den Schutz der Artenvielfalt in Gang gekommen ist. Einzelne machen den Menschen auch ganz konkrete Angebote.
Stephan Sontheimer aus Westernach bietet an, seine 31 Hektar Felder und Wiesen in Blühflächen für Insekten zu verwandeln, wenn er ausreichend Unterstützer findet. Gleich nach Erscheinen des Berichts in der hatten sich sogleich fünf Leser bereit erklärt mitzumachen. Sie müssen bereit sein, für mindestens neun Jahre das Projekt finanziell mitzutragen. Sontheimer sagt, er brauche mindestens 50 Bürger, die einen Betrag von rund 300 Euro im Jahr bereitstellen wollen. Ihr Mittun soll öffentlich gemacht werden mit einem Transparent an den Blühwiesen. Wer mitmachen will: Bitte per Mail mit stephan.sontheimer@web.de Kontakt aufnehmen.
Handeln will auch der Bauernhof Häfele, ebenfalls aus Westernach.
Mindelheimer Zeitung
Der 46-Hektar-Hof beliefert rund 1000 Kunden mit Milch, Joghurt und neuerdings auch Käse. Schon im vergangenen Jahr hat Stefan Häfele 2000 Quadratmeter Blühstreifen entlang seiner Äcker und Wiesen angelegt. Für heuer bietet er allen an, Blühpate zu werden. Das Mitmachen ist ganz einfach: Für den Betrag von 30 Euro sorgt Häfele für 30 Quadratmeter Blühfläche. Näheres: www.haefeles.de
Wer selbst die Natur zum Blühen bringen will, der sollte beim Einkauf von Blumensaatgut unbedingt darauf achten, kein pollenfreies Saatgut zu kaufen. Viele Garten-Sonnenblumen sind pollenfrei, also Hybridsorten und somit für Insekten nutzlos.
(jsto)