Wenn sich Störche unterhalten Begegnung
So ein Geklapper kann sehr unterhaltsam sein. Man muss halt genau zuhören – und etwas Fantasie haben ...
Wenn sich zwei Störche auf einer Wiese begegnen dann ist das zunächst ja nichts allzu Spektakuläres. Oder doch? Unsere Mitarbeiterin Sabine Schaa-Schilbach hat in diesen Tagen zwei Störche bei Türkheim beobachtet. Das hat sie zu folgenden Zeilen inspiriert:
Protokoll von gestern Nachmittag, nach Gedächtnis und aus der Klappersprache übertragen:
Sie: Ich bin die Adelina. Da hinten, das ist mein – hmmm Lebensgefährte. Wegen dem bin ich immer noch hier, dabei hatten wir soo einen schönen Schlafplatz mit Futterstelle da drunten in Afrika, wo´s warm ist und genug zu stochern – gibt im Boden. Im letzten Winter, da waren wir nämlich dort, hatten uns das gleich für heuer reserviert. Weil´s so schön ist da unten, echt zum Chillen. Aber der Typ da drüben, ja genau der!, war ja zu faul zum selber Fliegen im Herbst. Arthrose in den Schwungfedern, dass ich nicht lache! Und zum Aufstöbern auf dieser Magerwiese hier gibts eh nie nix Gscheites, nur langweilige
schiache Mäus’! Wie ich mich nach einem glänzenden fetten Frosch sehne ...
Er: Ich bin der ..., aber lieber bleibe ich anonym, mein Name in der Zeitung, No Go – nennen Sie mich halt Adebar. Da drüben – das ist, na ja, Sie wissen’s schon, meine bessere Hälfte. Ewig unzufrieden, die Alte. Dabei kann man’s hier doch aushalten, und wenn die Mäuse weiter im Winterschlaf sind, machen wir halt einen kleinen Ausflug zum Bodensee mit Picknick, da treff ich dann ein paar Kumpels, auch hier aus der Gegend, da ist dann wenigstens was los. Und wer sind Sie überhaupt, mit diesem glänzenden Ding in der Hand: Kommen Sie mir ja nicht zu nahe! Ich hab Sie vorhin schon gesehn, als Sie´s zu Fuß versucht haben, quer über die Wiese. Aber da hab ich immer genau Abstand gehalten. Und dass Sie das jetzt vom Autofenster aus probieren, hab ich auch längst gemerkt. Aber der Abstand, der bleibt. Punkt. Bei euch Menschen weiß man schließlich nie ...