Der chinesische Staubsauger
Ja, ich weiß – hinterher ist man immer schlauer. Und manchmal muss man für seine Dummheit halt auch Lehrgeld zahlen. Darum vorweg: Ich gelobe Besserung!
Wenn man mal ganz besonders hip und schlau sein will, dann begibt man sich ins weltweite Internet. Voll cool, gewissermaßen.
Na, das kann ich auch, dachte ich. Denn unser Staubsauger hatte plötzlich den Geist aufgegeben. „Dann geh doch zum Elektroeinzelhandel um die Ecke“, sagte meine Frau. Pfff, dachte ich, das ist ja sowas von 80er. Alle anderen kaufen doch auch in Amazonien – und ich geh nur um die Ecke? Von wegen!
Also, ab nach Amazonien, Kundenbewertungen studiert und natürlich ein deutsches Markenprodukt bestellt. Ein paar Mausklicks später bin ich neuer Besitzer eines funkelangelneuen Staubsaugers, das Geld wird blitzschnell abgebucht. Und schon am nächsten Tag bekomme ich eine E-Mail: Ihre Bestellung wurde verschickt. Hähä, so einfach geht das heutzutage, sage ich stolz zu meiner Frau ...
So ganz ohne Staubsauger, das ist schon etwas doof. Also warte ich auf den Paketdienst. Der fährt zwar täglich vorbei, für mich hat er aber nix. Was ist da los? Ich frage mal nach in Amazonien. Und bekomme eine erstaunliche Antwort: Die Bestellung wurde wie gemeldet abschickt – aber eben in China. Ein deutscher Marken-Staubsauger – aus China?! Ja, so funktioniert sie wohl, die moderne, neue InternetWelt. 14 Tage später warte ich noch immer auf meinen neuen Staubsauger, der angeblich irgendwo zwischen China und Hamburg schippert.
Also bin ich zum Elektrohändler um die Ecke gegangen. Etwas kleinlaut, zugegeben. Dort gab’s zwar keine Kundenrezensionen, dafür aber eine freundliche und kompetente Beratung. Und ich habe meinen neuen Staubsauger tatsächlich gleich mit nach Hause genommen. Teurer war er übrigens auch nicht. Meine Lektion: Ich pfeif’ auf Amazonien!