„Haus zur Schützenkultur“: Probleme statt Prestige
Bauernhofmuseum Ein Wasserschaden verhinderte die Eröffnung im Juli 2016. Wie es weitergeht, ist immer noch unklar
Ein Prestige-Projekt hätte es werden sollen: „Das Haus zur Schützenkultur“auf dem Gelände des Schwäbischen Bauernhofmuseums in Illerbeuren kostete knapp 4,7 Millionen Euro. Auf 700 Quadratmetern sollte die Geschichte des Schützenwesens präsentiert werden. Stattdessen: gähnende Leere in den Ausstellungsräumen. Noch vor der geplanten Eröffnung im Juli 2016 machte ein Wasserschaden den Verantwortlichen einen Strich durch die Rechnung. Aber wer hat Schuld daran? Und wer kommt für die Mehrkosten auf? Mittlerweile hat der Museumszweckverband Klage gegen einige Planer und ausführende Unternehmen eingereicht. Jetzt heißt es nach wie vor: warten.
Leere Vitrinen, die Exponate sind dort zwischengelagert, wo das Raumklima besser ist. Lediglich die Schulungsräume sind benutzbar. Seit dem Wasserschaden, der vor über zwei Jahren den Betrieb in dem Haus lahmgelegt hat (wir berichteten), hat sich kaum etwas getan. „Im Prinzip hat sich der Stand der Dinge in der Zwischenzeit nicht verändert“, sagt der schwäbische Bezirksschützenmeister Karl Schnell. Das sei ärgerlich, vor allem weil die Schützenvereine über 100000 Euro in das Projekt investiert hätten: „Egal, wo ich hinkomme, ich werde laufend gefragt, was denn nun ist.“Die Antwort: Es ist immer noch keine Lösung in Sicht.
„Uns bleibt nichts übrig als abzuwarten“, sagt auch Georg Bruckmeir, Verwaltungsdirektor beim Bezirk Schwaben. Bereits vor einem dreiviertel Jahr habe der Zweckverband, dem der Bezirk, der Kreis Unterallgäu und der Heimatdienst Illertal angehören, Klage eingereicht. Doch noch immer ist unklar, wer für den Schaden aufkommt. „Das Haus der Schützenkultur wäre ein museales Schmuckstück für ganz Bayern“, sagt Bezirkstagspräsident Martin Sailer. „Allerdings haben wir, auch im Sinne der weiteren Kostenträger und Zuschussgeber, die Pflicht, die Ursachen für den Schaden am Gebäude ordentlich zu klären.“Über einen möglichen Eröffnungstermin wird derzeit nicht einmal spekuliert. (sih)