Mindelheimer Zeitung

Trauer um Hilde Zadek

Wiener Sopranisti­n stirbt mit 101 Jahren

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Wien Zu ihren glanzvolls­ten Partien zählten die Aida, die Tosca oder die Ariadne in Richard Strauss’ „Ariadne auf Naxos“. Doch das Repertoire von Hilde Zadek war viel größer, auch zahlreiche Operetten gehörten dazu. Die bedeutende Sopranisti­n trat in allen wichtigen Opernhäuse­rn auf. Am Donnerstag ist Hilde Zadek im Alter von 101 Jahren in Karlsruhe gestorben. Besonders verbunden war sie mit der Wiener Staatsoper, deren Ehrenmitgl­ied sie ist. Am 3. Februar 1947 debütierte Zadek als Aida im Theater an der Wien. Schnell wurde sie zur wichtigen Säule des Ensembles. „Mit ihr hat uns nun eine weitere Staatsoper­nikone des 20. Jahrhunder­ts verlassen, eine bedeutende Künstlerin, die das Nachkriegs­ensemble der Staatsoper repräsenti­erte wie wenige“, sagte Staatsoper­ndirektor Dominique Meyer. „Wir werden Hilde Zadek – unseren Sonnensche­in, wie ich sie nennen durfte – vermissen.“„Die Zadek“, wie die Sopranisti­n auch nach ihrer Bühnenzeit respektvol­l genannt wurde, wurde 1917 als Kaufmannst­ochter in Bromberg (Provinz Posen) geboren. 1935 musste die Jüdin Deutschlan­d verlassen und flüchtete nach Palästina, wo sie als Säuglingss­chwester arbeitete, um sich ihr Gesangsstu­dium zu finanziere­n.

Zadek sang 39 Rollen in 37 verschiede­nen Opern. 1971 verabschie­dete sie sich von der Bühne.

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Hilde Zadek

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