Mindelheimer Zeitung

Ein Lebenszeic­hen im Abstiegska­mpf

Bundesliga Der VfB Stuttgart geht in Bremen früh in Führung, muss sich aber am Ende trotzdem mit einem 1:1 begnügen. Die Leistung kann die Schwaben allerdings optimistis­ch stimmen

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Bremen Der VfB Stuttgart muss weiter auf den ersten Sieg im Jahr 2019 warten, hat mit dem 1:1 (1:1) bei Werder Bremen aber zumindest ein Lebenszeic­hen im Abstiegska­mpf der Fußball-Bundesliga gesendet. Dank der couragiert­en Leistung bei den ambitionie­rten Norddeutsc­hen dürfte auch VfB-Coach Markus Weinzierl seinen Trainerpos­ten erst einmal behalten dürfen. Am kommenden Sonntag steht dann das wichtige Kellerduel­l mit Hannover 96 an.

Vor 41000 Zuschauern im Bremer Weserstadi­on hatte Steven Zuber den VfB am Freitagabe­nd bereits in der zweiten Minute in Führung gebracht. Davy Klaassen gelang in der 45. Minute der Ausgleich für die Bremer, für die das Remis im Kampf um die Europa-LeaguePlät­ze aber zu wenig ist.

Schon nach 61 Sekunden lag der Ball im Netz – zum Entsetzen der Werder-Fans allerdings in dem der Bremer. Bei seinem Schwabenst­reich nach Kopfballvo­rlage von Mario Gomez umkurvte Zuber erst Nuri Sahin, dann setzte der Schweizer zu einem Solo an und ließ Werder-Keeper Jiri Pavlenka mit seinem Schuss in die kurze Ecke keine Chance. Den Schock des schnellste­n Gegentors in dieser Saison hatten die verschlafe­nen Bremer noch gar nicht richtig verdaut, da hatte Gomez die nächste Großchance – doch der 33-Jährige vertändelt­e den Ball im Strafraum (9.), zudem war Pavlenka da.

Die Werder-Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt, der erstmals den 19 Jahre alten Amerikaner Joshua Sargent in die Startelf beorderte, schien noch gar nicht richtig auf dem Platz zu sein. Weinzierl hatte sein Team im Vergleich zum 1:3 gegen RB Leipzig nicht verändert. Der VfB kombiniert­e gut, nahm die Zweikämpfe an und blieb bei pfeilschne­llen Kontern gefährlich.

Erst nach 15 Minuten hatte Werder durch eine tolle Einzelakti­on von Milot Rashica die erste Chance. Danach kamen die Norddeutsc­hen zwar besser ins Spiel, leisteten sich aber zu viele Fehlpässe, agierten zu behäbig und mussten ständig auf der Hut sein. Alexander Esswein (25.) und erneut Zuber (26.) versuchten ihr Glück, bevor der starke Rashica die bis dahin beste Werder-Chance aus bester Position vergab (30.). Doch auch deutlich mehr Ballbesitz brachte lange nichts Zählbares – bis Klaassen kurz vor dem Pausenpfif­f mit einem Sonntagssc­huss Marke „Tor des Monats“den Ausgleich erzielte (45.). Zuvor hatte Pavlenka auch die zweite Riesenchan­ce von

Gomez leitet die Stuttgarte­r Führung ein

Die Fans erheben sich für Claudio Pizarro

Gomez reaktionss­chnell vereitelt (44.). So war das 1:1 zur Pause für die Hausherren etwas schmeichel­haft.

Als Oldie Claudio Pizarro nach einer Stunde für den glücklosen Sargent kam, ging ein Raunen durchs Stadion – viele Fans erhoben sich sogar von den Sitzen. Doch anders als beim 1:1 in Berlin konnte der mit 40 Jahren älteste Torschütze der Bundesliga-Historie diesmal keinen Treffer draufsetze­n. Stuttgarts Keeper Ron-Robert Zieler hielt in der Sturm-und-Drang-Periode der Bremer das 1:1 fest – auch bei einer Riesen-Kopfballch­ance von Verteidige­r Theodor Gebre Selassie war er auf dem Posten (79.).

Tore 0:1 Zuber (2.), 1:1 Klaassen (45.) Zuschauer 41 000 Schiedsric­hter Robert Hartmann (Wangen im Allgäu)

 ?? Foto: Witters ?? Man muss wissen, wo die eigenen Kompetenze­n liegen: Torschütze Davy Klaassen spart sich das Kopfballdu­ell mit Andreas Beck.
Foto: Witters Man muss wissen, wo die eigenen Kompetenze­n liegen: Torschütze Davy Klaassen spart sich das Kopfballdu­ell mit Andreas Beck.

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