Bis zu 800 Pendler täglich am Bahnhof Buchloe
Stadtrat Eine „ordentliche Unterbringung der Pendlerfahrzeuge“soll eingeplant werden
Buchloe Die Stadt Buchloe treibt ihre Bauleitplanung weiter voran. Maximilian Hartleitner (FDP) beantragte vergeblich bei jedem der abgehandelten 15 Punkte zur Verlegung der Karwendelstraße eine namentliche Abstimmung. Dennoch bestand er darauf, dass seine NeinStimmen im Protokoll explizit festgehalten werden. Wie auch seine Sitznachbarin, Elfi Klein (Grüne), nutzte Hartleitner die einzelnen Behörden-Einwände dazu, seine Abneigung gegen die Karwendelstraßenplanung kundzutun. „Wir verbauen uns durch die Verlegung der Straße einiges“, meinte er. Elfi Klein vermisste zum wiederholten Mal „ein Gesamtkonzept“. Diesen Einwänden hielt Bürgermeister Josef Schweinberger entgegen, dass die Querung der Straße vor allem für Fußgänger und Radler sicherer werde, da sie künftig unter der Straße hindurchgehen. Darüber hinaus biete die Verlegung den Karwendelwerken die Möglichkeit, sich an ihrem Standort weiter zu entwickeln. „Wo deren Parkplätze künftig sind, weiß ich nicht“, räumte Schweinberger aber ein.
Für ihn stehe zunächst eine „ordentliche Unterbringung“der Pendler-Fahrzeuge im Vordergrund. Im Gespräch ist deshalb immer wieder der Bau von Parkdecks westlich der Bahngleise. „Wenn wir mehr Verkehr auf die Schiene bringen wollen, dann müssen wir auch die Voraussetzungen dafür schaffen“, meinte der Bürgermeister. Schon jetzt fahren laut seinen Aussagen täglich zwischen 700 und 800 Pendler den Bahnhof mit ihren Autos an. „Buchloe hat täglich 9500 Umsteiger und der Druck auf den Bahnhof wird weiter wachsen“, prophezeite Schweinberger.
Diese Sicht teilt er offenbar mit der Industrie- und Handelskammer, die der Straßenverlegung ausdrücklich zustimmt. „Die Nutzung der Fläche des bisherigen Straßenverlaufs und des Zwischenraums zur künftigen Lage der Straße würden wir mit Blick auf die noch zunehmende Bedeutung des Bahnhalts Buchloe unterstützen“, heißt es in der Stellungnahme. Dies diene auch einer besseren Verknüpfung von Straße und Schiene.
Doch gerade im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) sieht Schweinberger ein großes Problem – zum einen in einer besseren Verknüpfung der verschiedenen Landkreis übergreifenden
Mehr Personen zum Busfahren bewegen
Buslinien; zum anderen in der mangelhaften Nutzung der Busse. „Ich zahle jedem eine Prämie, der mir ein Konzept an die Hand gibt, wie man mehr Personen zum Busfahren bewegt“, sagte der Bürgermeister.
Überdies stehe die Stadt permanent im Austausch mit Vertretern der Bahn, betonte er. Und Manfred Pistel erklärte: „Durch unsere Abstimmungsgespräche mit der DB wird sichergestellt, dass die Straßenverlegung keine negativen Auswirkungen auf einen weiteren Ausbau der Schiene hat.“So lautet auch die städtische Stellungnahme auf entsprechende Einwände des Regionalen Planungsverbandes oder der Regierung von Schwaben.
Letztlich billigten die Stadträte die Stellungnahmen. Voraussichtlich im März und April sollen laut Pistel die Bürger die Möglichkeit haben, ihre Einwände kundzutun, ehe eine weitere Beteiligungsrunde der Behörden ansteht.