Akku für Wind und Sonne
Stromspeicher Damit die Versorgung mit regenerativen Energien planbar wird
Sonne und Wind könnten den gesamten Energiebedarf der Welt decken. Ein weiteres Plus: Während die Kosten der konventionellen Stromgewinnung durch die Ressourcenverknappung stetig steigen, werden erneuerbare Energien tendenziell immer günstiger. Für eine weitgehende Umstellung auf erneuerbare Energien müssen wir jedoch noch wichtige technische und wirtschaftliche Herausforderungen meistern.
Sonne und Wind produzieren zwar sauberen, aber kurzfristig schwankenden Strom. Durch eine kräftige Böe dreht sich ein Windrad schneller oder eine Wolke verdeckt kurz die Fotovoltaikanlage und schon kommt es zu Schwankungen in der Stromerzeu- gung. Aktuell werden diese Unterschiede durch die Netzbetreiber mit den bestehenden Kraftwerken aufgefangen. Je höher der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtstrommix ist, umso diffiziler wird dies. Das Abschalten der Kernkraftwerke und der Ausstieg aus der Kohleverstromung bringen zusätzliche Probleme. Hinzu kommt, dass die „grünen“, regenerativen Energieformen nicht permanent verfügbar sind. Erst durch den Einsatz von Stromspeichern wird eine sichere, stabile und saubere Energieversorgung aus Sonnen- und Windenergie realisierbar und man wird immer mehr auf Gas- und Dieselkraftwerke verzichten können. Mit Hochdruck wurde in den letzten Jahren an der Entwicklung von wirtschaftlichen Speichermöglichkeiten gearbeitet.
Solarstromspeicher erobern den Markt
Je nach Anwendungsfall variieren die Anforderungen an einen Speicher. In Privathaushalten werden heute vorwiegend Lithium-Ionen-Technologien eingesetzt. Gerade stationäre LithiumSpeicher werden in unterschiedlichen Konzepten und Qualitätsstufen von einer Vielzahl von Herstellern angeboten. Diese Anbieter verwenden unterschiedliche Lithium-Technologien, sodass sich passende Batterien zu den Anforderungen an Langlebigkeit, Sicherheit, Energiedichte und Leistungsfähigkeit bauen lassen.
Ladezyklen entscheidend
Die wichtigsten Entscheidungskriterien für einen Stromspeicher sind neben der passenden nutzbaren Speicherkapazität eine hohe Zyklenzahl und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Führende Anbieter garantieren 10000 Lade-Zyklen und mehr. Die steigende Nachfrage nach Stromspeichern treibt den Markt an und lässt die Preise weiter sinken. Aktuell liegt dieser bei durchschnittlich 1000 Euro pro Kilowattstunde (netto).
Relativ neu ist der Einsatz von Wasserstoff als Langzeitspeicher. Hierbei wird überschüssiger Strom aus der PVAnlage zur Produktion von Wasserstoff verwendet, der verdichtet über einen kleinen Kompressor in handelsüblichen Flaschenbatterien (300 Bar) gespeichert wird. Je nach Auslegung kann er für eine weitestgehende Netzunabhängigkeit sorgen. Soll der Wasserstoff wieder in Strom umgewandelt werden, kommt eine entsprechende Brennstoffzelle zum Einsatz. Die dabei entstehende Wärme wird ebenfalls nutzbar. Diese Gesamtlösung eignet sich besonders für den Neubau oder für abgelegene Gegenden ohne Netzzugang.
Der Einsatz von Speichersystemen ist zum jetzigen Zeitpunkt bereits ohne staatliche Förderung attraktiv, da einerseits mit steigenden Strompreisen zu rechnen ist und andererseits der Eigenstromverbrauch mit einem Stromspeicher je nach Auslegung der Speichergröße auf 30 bis 70 Prozent gesteigert werden kann. Wer trotzdem die staatliche Unterstützung in Anspruch nehmen möchte, erhält bis auf Weiteres aus dem 10000-Häuser-Programm einen Zuschuss von 1000 Euro (mindestens 8,5 kWh Batteriekapazität).
Bei Fragen zur individuellen Auslegung und fachgerechten Installation sollte man sich auf jeden Fall an einen Fachmann wenden. Handwerksbetriebe, die Speichersysteme und Solaranlagen fachgerecht planen und einbauen findet man in der Betriebsdatenbank des Klimaschutznetzwerks unter www.klimaschutz-hwk-schwaben.de.
» Weiterführende Informationen auf der Messe „Intersolar“in München vom 15. bis zum 17. Mai.