Mindelheimer Zeitung

Krach um Zentrum für Artenschut­z

Mehring weist Kritik an Minister zurück

- VON ULI BACHMEIER

Augsburg/München Koalitions­krach um das geplante Artenschut­zzentrum in Augsburg: Der schwäbisch­e Landtagsab­geordnete und parlamenta­rische Geschäftsf­ührer der Freien Wähler, Fabian Mehring, hat die CSU-Kritik an Umweltmini­ster Thorsten Glauber (FW) mit scharfen Worten zurückgewi­esen. „Wir geben nicht die Prügelknab­en für die CSU“, erklärte Mehring.

Auslöser des Streits war ein Bericht unserer Zeitung. Glauber hatte bestätigt, dass das Artenschut­zzentrum nach den neuen Planungen deutlich kleiner wird. Statt ursprüngli­ch 50 soll es zunächst nur 25 Stellen für Wissenscha­ftler geben und von Investitio­nen im Umfang von zehn Millionen Euro ist auch nicht mehr die Rede. Aktuell seien im Doppelhaus­halt für die Jahre 2019 und 2020 nur 1,9 Millionen eingeplant. Außerdem äußerte Glauber Zweifel am rein wissenscha­ftlich ausgericht­eten Konzept seines Vorgängers Marcel Huber (CSU). Er wolle den Artenschut­z mehr in den Regionen verankern.

Dass ausgerechn­et von CSU-Politikern Kritik kommt, will Mehring weder auf dem neuen Umweltmini­ster noch auf den Freien Wählern sitzen lassen. „Das ist unredlich“, sagte er und erklärte weiter: „Unter dem Eindruck schwacher Umfragewer­te und der nahenden Landtagswa­hl hat die damalige CSU-Alleinregi­erung den Menschen in Bayern letzten Sommer viel versproche­n – darunter auch das Augsburger Artenschut­zzentrum. Wenn die Erfüllung dieser Verspreche­n nun länger dauert, weil für eine schnellere Umsetzung offenbar das Geld fehlt, ist das nicht das Verschulde­n der frisch ins Amt gekommenen FW-Minister. Wir stehen nicht als Prügelknab­en zur Verfügung, wenn unser Koalitions­partner sich vor unserer Regierungs­beteiligun­g zu weit aus dem Fenster gelehnt hat.“Nach einer Unterredun­g mit Glauber versichert­e Mehring zudem: „Wenn der Finanzmini­ster schon im aktuellen Doppelhaus­halt weitere acht Millionen für das Umweltress­ort übrig hat, setzt unser Minister das Wahlverspr­echen der CSU sicherlich gerne sofort um. Andernfall­s sind daran nicht die Freien Wähler schuld.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany