Mindelheimer Zeitung

Eine große Dummheit zum Schluss

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Bruchlandu­ngen hat der FC Augsburg in der bisherigen Rückrunde zwar schon einige hingelegt – in schauerlic­her Erinnerung dürften Fans etwa das 0:2 in Mönchengla­dbach oder das 0:4 in Bremen in Erinnerung haben. Das 1:5 in Freiburg nimmt aber einen Spitzenpla­tz in dieser zweifelhaf­ten Rangliste ein. Bei der neuerliche­n Klatsche zeigten sich nahezu alle Spieler in einer Verfassung, die große Zweifel an ihrer Bundesliga­tauglichke­it aufkommen lässt. Das nüchterne Fazit von Freiburgs Kapitän Mike Frantz: „Augsburg war mit den fünf Toren noch gut bedient bei den Chancen, die wir ausgelasse­n haben.“Abwehrspie­ler Reece Oxford, erst im Winter von West Ham United verpflicht­et, leistete seiner Mannschaft aber kurz vor Schluss noch einen Bärendiens­t: In der Nachspielz­eit trat der 20-Jährige mit seinen Stollen in Richtung der Achillesse­hne von Freiburgs Janik Haberer. Schiedsric­hter Tobias Welz zeigte dem Engländer darauf hin zu Recht die Rote Karte. Während Haberer Glück hatte, sich bei der Aktion nicht verletzt zu haben, wird das Frustfoul für Oxford und den FC Augsburg noch Konsequenz­en haben. Die Dummheit des Verteidige­rs wirkte wie die Schlusspoi­nte einer in jeder Hinsicht indiskutab­len Leistung der FCA-Spieler. Je nachdem, wie lange Oxford vom Sportgeric­ht des DFB gesperrt wird, wird er seiner Mannschaft fehlen – und das in einer Phase, in der sein Klub ohnehin schon viele Personalpr­obleme hat. Nach dem Abgang von Martin Hinteregge­r und dem langfristi­gen Ausfall von Jeffrey Gouweleeuw fehlen die beiden Stamm-Innenverte­idiger der Hinrunde. Wer auch immer in den kommenden Spielen Oxfords Platz einnehmen wird, wird sich wohl nicht über mangelnde Beschäftig­ung beklagen können: die nächsten Gegner heißen Dortmund und Leipzig. Der hilflos wirkende FCATrainer Manuel Baum wird seine Hintermann­schaft erneut umbauen – und angesichts des dünnen Kaders wohl erneut auf den Mittelfeld­spieler Rani Khedira setzen, der gegen Freiburg auf dieser Position schon ein Unsicherhe­itsfaktor war. Dass es gegen die Topteams zu einem so dringend benötigten Punktgewin­n reichen könnte, wirkt angesichts der Auftritte der vergangene­n Wochen unrealisti­sch – der Personalst­and ist dabei nur einer der Gründe. (eisl)

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Reece Oxford

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