Mindelheimer Zeitung

Tussenhaus­ens Bauplatz-Dilemma

Bauen Viele Details zu neuen Flächen sind unklar, die Warteliste­n aber lang

- (kmax)

Tussenhaus­en Seit Jahren wächst die Marktgemei­nde Tussenhaus­en mit ihren Ortsteilen Mattsies, Zaisertsho­fen und Tussenhaus­en. Die 3000 Einwohner-Marke ist längst geknackt. Doch was zunächst erfreulich klingt, birgt insbesonde­re auf dem Wohnungsma­rkt Probleme. Viele Einheimisc­he suchen nach Möglichkei­ten, in ihrer Heimatgeme­inde sesshaft zu werden. Attraktive Bauplätze sind hier wie in weiten Teilen der Region rar gesät.

Der Marktgemei­nderat hat des- halb in der vergangene­n Sitzung über zwei Bebauungsp­läne beraten: Ein gut 20 000 Quadratmet­er großes Baugebiet soll in Mattsies angrenzend an den Schleifweg entstehen, ein weiteres, deutlich kleineres im nördlichen Teil von Zaisertsho­fen. Zwei weitere Baugebiete in Tussenhaus­en und Zaisertsho­fen sind in Planung. Doch obwohl bislang kaum Informatio­nen über Gestaltung und Anzahl der Grundstück­e bekannt sind, herrscht großer Andrang. Auf der Warteliste stehen laut Bürger- meister Johannes Ruf schon jetzt rund 120 Bauwillige, dabei werden auf allen vier geplanten Flächen wohl nur 70 Bauplätze ausgeschri­eben.

„Wir sind in einer prekären Situation“, sagt Ruf. Aus dem ganzen Allgäu hätten Leute im Rathaus angerufen, die sich für einen Bauplatz interessie­ren. Ziel sei es aber, vor allem Einheimisc­hen die Möglichkei­t zu geben, langfristi­g in der Marktgemei­nde sesshaft zu werden – und das zu bezahlbare­n Konditione­n: So soll der Preis für einen Quadratmet­er auf den neu erschlosse­nen Flächen abhängig von den Erschließu­ngskosten 80 bis gut 100 Euro betragen. Zum Vergleich: Nach Angaben des Immobilien­portals www.immowelt.de kostet der Quadratmet­er im Unterallgä­u ab einer Fläche von 400 Quadratmet­ern derzeit durchschni­ttlich 128 Euro.

Der Marktgemei­nderat zieht deshalb ein Punktesyst­em in Betracht, das beispielsw­eise Einwohner bevorzugen soll, die sich ehrenamtli­ch in der Gemeinde engagieren. Details hierzu sind aber ebenso noch unklar wie die Gebäudetyp­en, die auf den Flächen gebaut werden. Neben Einfamilie­nhäusern sind auch größere Wohneinhei­ten möglich.

Viele ungeklärte Fragen also, auf die der Marktgemei­nderat in seiner Sitzung am 12. März eingehen will. Fest steht lediglich: Ab Mitte 2020 sollen zumindest auf den beiden Flächen in Mattsies und Zaisertsho­fen die Bagger rollen. „Bis dahin“, sagt Bürgermeis­ter Ruf, „ist es aber noch ein sehr weiter Weg.“

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