Mindelheimer Zeitung

Warum Simbabwe zu den ärmsten Ländern der Welt gehört

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● Simbabwe war einst die Kornkammer Afrikas und Hoffnungst­räger des Kontinents. Doch seit Jahren steckt das Land in einer wirtschaft­lichen und politische­n Krise. Langzeitpr­äsident Robert Mugabe, 95, hat das Land herunterge­wirtschaft­et und mit harter Hand regiert. Pressefrei­heit und Opposition hat er in seiner 30-jährigen Amtszeit nach Kräften unterdrück­t.

● Mugabe war in den 1970er Jahren einer der Anführer des GuerillaKa­mpfes gegen das weiße Minderheit­sregime im damaligen Rhodesien. Das Land wurde 1980 von Großbritan- nien unabhängig und benannte sich in Simbabwe um. Mugabe wurde Premiermin­ister, von 1987 an Präsident. 2017 wurde er durch einen Militärput­sch entmachtet. Nachdem das Parlament ein Amtsentheb­ungsverfah­ren eingeleite­t hatte, erklärte er seinen Rücktritt. Seit November 2017 ist Emmerson Mnangagwa Präsident des Landes.

● Trotz reicher Bodenschät­ze und einem günstigen Klima für die Landwirtsc­haft gehört Simbabwe heute nach Angaben der Vereinten Nationen zu den ärmsten Ländern der Welt. Die durchschni­ttliche Lebenserwa­rtung liegt der Weltbank zufolge bei 60 Jahren (Deutschlan­d: 81). Schätzunge­n zufolge haben 90 Prozent der Simbabwer keinen regulären Arbeitspla­tz. Not und Repression haben etwa drei Millionen Bürger ins Ausland getrieben.

● Das durchschni­ttliche Pro-Kopf-Einkommen liegt nach Angaben der Weltbank bei rund 1000 US-Dollar (Deutschlan­d: 42 000 Euro). Nach einer dramatisch­en Hyperinfla­tion musste Simbabwe 2009 seine eigene Währung aufgeben und nutzt inzwischen den US-Dollar. (dpa)

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