Mindelheimer Zeitung

Das britische Parlament erhält eine neue Option

-

in ihren Forderunge­n, wie es weitergehe­n soll. Eine Einigung auf einen mehrheitsf­ähigen Kompromiss scheint weit entfernt.

Der Druck auf May kommt nicht nur aus ihrer Fraktion, sondern auch von der Opposition. In einer überrasche­nden Kehrtwende stellte sich die Labour-Führung unter Jeremy Corbyn hinter die Forderung nach einem zweiten Referendum. Zunächst aber wollen die Sozialdemo­kraten dafür kämpfen, den „schädliche­n Tory-Brexit“zu verhindern und in ihrem Sinne zu ändern. Der Antrag, den Labour am heutigen Mittwoch ins Parlament einbringen will, sieht vor, dass Großbritan­nien dauerhaft in einer Zollunion mit der EU bleibt und eng an den Binnenmark­t angelehnt ist.

Bislang hatte Corbyn ein zweites Referendum stets unmissvers­tändlich abgelehnt, obwohl führende Labour-Politiker als auch viele Mitglieder an der Basis dafür warben. Nachdem vergangene Woche neun Abgeordnet­e die Partei unter anderem aus Protest gegen den BrexitKurs von Labour verlassen hatten, geriet die Führung unter massiven Druck. Um einen Exodus zu vermeiden und weitere Parlamenta­rier vom Überlaufen abzuhalten, gab Corbyn schlussend­lich nach, auch wenn bislang nicht klar ist, wie sich der linke Opposition­schef ein zweites Referendum genau vorstellt und welche Optionen zur Abstimmung stehen würden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany