Europa als Garant für Frieden und Wohlstand
Der Förderkreis Städtepartnerschaft blickt auf 40 Jahre zurück. Drei Gründungsmitglieder wurden besonders geehrt. Vorfreude aufs Spiel „Jugend ohne Grenzen“
Mindelheim Vor 40 Jahren wurde der Förderkreis Städtepartnerschaft mit dem Ziel gegründet, die Freundschaft zwischen East Grinstead (England), Bourg-de-Péage (Frankreich), Sant Feliu de Guixols (Spanien), Verbania (Italien) und Schwaz (Österreich) zu vertiefen. Mit dabei war auch Tramin in Südtirol, das über die Mindelheimer Schiene zu dem Partnerschaftskreis kam. Bürgermeister Stephan Winter nannte die Vorstellungen der Gründungsväter auch heute noch hoch aktuell. Und mit Blick auf den Brexit wurde der Bürgermeister deutlich. An die Europakritiker gewandt sagte er, wer gar von einem Dexit, also einem Austritt Deutschlands aus der EU rede, der säge am eigenen Wohlstand. Er verwies darauf, dass alleine schon die Diskussionen um den Brexit zu wirtschaftlichen Verwerfungen geführt habe, die sich auch in der Stadtkasse niederschlagen würden.
Birgit Fröhlich, Vorsitzende des Förderkreises, konnte zur Jahresversammlung auch die Gründungsmitglieder Paola Baldocchi und Fritz Mack begrüßen. Dagmar Wittmann, die ebenfalls im April 1979 beigetreten war, fehlte leider. Fröhlich dankte den Gründern mit Blumenstrauß und Urkunde.
Fröhlich blickte im Jahresbericht auf den Austausch der Grundschulen zwischen Schwaz und Mindelheim zurück, den es seit 20 Jahren gibt und erinnerte an die Begegnung einer Schulklasse des Maristenkollegs mit Gleichaltrigen in Aigle (Frankreich), die vom Förderkreis finanziell unterstützt wurde. Gefordert sei man beim Frundsbergfest gewesen, wo man zusammen mit der Stadt auf Quartiersuche gegangen sei und auch für Übersetzerdienste gesorgt habe.
In den vergangenen 40 Jahren sei viel passiert, meinte Bürgermeister Stephan Winter in seiner Rede. Der europäische Gedanke sei heute noch aktueller als damals, betonte Winter mit Blick auf die Wirrungen rund um den Globus. Die Euphorie habe zwar nachgelassen, dennoch seien die persönlichen Begegnungen äußerst wichtig. Nur so könne man den anderen verstehen und feststellen, dass die Menschen überall die gleichen Probleme hätten. Der Bürgermeister bedauerte, dass das Austauschprogramm mit spanischen Jugendlichen, die hier eine Ausbildung bekommen hätten, auslaufe. Winter verwies auch darauf, dass es im Landkreis viele Partnerschaften gebe. Paola Baldocchi als Gründungsmitglied sah den europäischen Gedanken ebenfalls in Gefahr. Rassismus und Vorurteile würden wieder stark. Sie forderte deshalb, bei den Begegnungen nicht nachzulassen und freute sich, dass es in der Partnerstadt Verbania wieder starke Kräfte gebe, die an Europa glauben.
Kassierer Josef Doll berichtete von einem kleinen Minus in der Kasse, die Mitgliederzahl sei mit 115 stabil. Zum Abschluss der Versammlung bat die Vorsitzende noch um Unterstützung bei den neuen Aufgaben: Vom 18. bis 21. Juli findet wieder das Spiel „Jugend ohne Grenzen“in Mindelheim statt. Es werden noch Unterkünfte für die Delegationsmitglieder gesucht.
Der zweite Vorsitzende des Förderkreises, Wilhelm Unfried, stellte außerdem noch die Jubiläumsfahrt vor, die vom 1. bis 5. September nach East Grinstead führen wird. Die englischen Freunde haben ein attraktives Programm zusammengestellt. Schon am ersten Abend gibt es ein Treffen mit der Twinning Association, also dem Pendant des Förderkreises. Außerdem geht es nach London und an die Küste nach Brighton. Zur Fahrt sind noch wenige Plätze frei. Anmeldung und Info unter Telefon 08261/4906 oder per E-Mail an w.i.unfried@t-online.de.
Persönliche Begegnungen sind sehr wichtig