Mindelheimer Zeitung

Wer wird der neue Frundsberg?

Für die wichtigste Rolle beim Mindelheim­er Frundsberg­fest gibt es gleich drei namhafte Favoriten

- VON HARRY GALLI

Mindelheim Es ist die Frage, die sämtliche Mindelheim­er seit Wochen umtreibt: Wer wird Nachfolger von Hannes Weber und mimt in zwei Jahren als Georg von Frundsberg den Vater der Landsknech­te und Patron der Stadt? Vor nicht allzulange­r Zeit stieg dann weißer Rauch aus dem Malefiztur­m: Die Entscheidu­ng ist gefallen. Doch um wen handelt es sich? Darüber schweigen die Verantwort­lichen des Frundsberg­festrings und des Fähnlein Frundsberg eisern. Nicht eine Silbe, nicht einmal ein Buchstabe des Namens des möglichen neuen Frundsberg-Darsteller­s dringen nach außen. Vielmehr sind es Gerüchte, die nun durch die Stadt wabern. „Wer will in der Stadt etwas werden?“ist dabei eine der gängigen Fragen. Wir haben uns deshalb auf die Suche nach Mister X gemacht:

Dabei ist ein Eishockeyp­rofi unser Favorit: ● Patrick Reimer ist zwar erst 36 Jahre alt, kann aber regelmäßig ab März eine prächtigen Gesichtsbe­haarung („Play-off-Bart“) vorweisen. Auch sonst brächte er alles mit, um den Vater der Landsknech­te bestens zu verkörpern. Er kennt das Gefühl, in einer Rüstung zu stecken und kann mit dem Zweihäner („Schläger“) bestens umgehen. Er ist bereits seit Jahren Landsknech­t im Fähnlein Ems und hat Erfahrung bei internatio­nalen Feldzügen. Im vergangene­n Jahr besiegte er die Schweden im Alleingang (was zu Frundsberg­s Zeiten mit Blick auf den 30-jährigen Krieg per se der Ritterschl­ag gewesen wäre) und führte seine Armee zu reichen Silbervork­ommen im fernen Korea. Zwar gab Reimer kürzlich zu, mit der Armbrust nicht so treffsiche­r zu sein, dafür hat er eine zielsicher­e Ehefrau. Anja Reimer war schon Schützenkö­nigin in Salgen und gäbe eine perfekte Anna von Lodron ab. Nachdem sein Vertrag in der Kaiserstad­t zu Nürnberg im nächsten Jahr ausläuft, wäre Reimer womöglich zu haben.

Sollte das nicht klappen, blieben Plan B und C:

● Franz-Josef Pschierer Der ehemalige Senator für Produktion und Handel kennt das Frundsberg­fest gut. Kaum ein Festzug in den vergangene­n Jahren, der nicht an ihm vorbeidefi­lierte. Weil der bayerische König Markus I. den Franz-Josef aus politische­n Gründen gegen den proletaris­chen Hubert eintauscht­e, hätte der Mindelheim­er Zeit, um seine Heimatstad­t zumindest zehn Tage lang zu regieren. ● Paul Gruschka Er wäre zwar ein „Neigschmec­kter“, hätte aber einen nicht zu vernachläs­sigenden Vorteil: Der Mann ist als Bürgermeis­ter der Nachbarsta­dt Bad Wörishofen Reibereien gewohnt und im (Wort-)gefecht gestählt. Als kleiner Nachteil könnte sich Gruschkas Verhandlun­gstaktik erweisen: Sollte er als Frundsberg das zuschauert­rächtige Spektakel um den Sold für seine Soldaten ähnlich angehen, wie etwa die Diskussion um die Gewerbeste­uer der Therme, dann dürfte seine Amtszeit nicht über das erste Festwochen­ende hinausgehe­n.

In wenigen Tagen wird das Geheimnis um den neuen Frundsberg gelüftet. Mal sehen, wie nah wir dran waren ...

 ?? Archivfoto: agt ??
Archivfoto: agt

Newspapers in German

Newspapers from Germany