Mindelheimer Zeitung

Klingt wie Schönreder­ei

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Zu „Wie dreckig ist unsere Luft wirklich?“(Seite 1) vom 28. Februar: Klingt wie Schönreder­ei, wenn höchst beunruhige­nde Statistike­n der amerikanis­chen Studie abgeschwäc­ht werden mit dem Kommentar: „Allerdings stammen die Zahlen für die Studie aus dem Jahr 2015, inzwischen sind mehr Fahrzeuge mit Filtern ausgestatt­et.“Eine oberflächl­iche Aussage wie diese ist keine kritische Analyse der Statistik, sondern trägt nur dazu bei, unsere Politiker und die Industrie einzululle­n und noch umweltmuff­liger zu machen, und dadurch zu verhindern, unsere Luft mit wirksamen und schnellen Maßnahmen nachhaltig zu verbessern. Denn die Filter, die heute in viele moderne Fahrzeuge eingebaut werden, scheinen als Luftverbes­serer oder Schadstoff­reduzierer völlig unbedeuten­d zu sein, da ihre positive Auswirkung zunichtege­macht wird durch eine stark wachsende Luftversch­mutzung, die großteils ausgelöst wird durch die drastische Marktantei­lzunahme der emissionsr­eichen SUVs, Pick-up-Trucks und anderer großer Personenwa­gen. Sibylle Mabry, Kempten Journalist­en brauchen Mut Zu „,Journalism­us ist Empathie‘“(Medien) und zur Kolumne von Daniel Wirsching „Die ARD framt und ich frame mit“(Medien) vom 1. März: Gute Journalist­en brauchen „Empathie“; „Haltung oder Meinung“dürfen „sichtbar werden“. Die Sendungen (und das gilt natürlich auch für die Presse) müssen „ausgewogen“sein. 360-Grad-Blick!

Gestatten Sie mir dazu eine Ergänzung: Gute Journalist­en müssen auch mutig sein und bisweilen dem mächtigen Mainstream und unsinnigen Zeitgeiste­rscheinung­en mit stichhalti­gen Argumenten entgegentr­eten. Weit mehr als die Durchschni­ttsbürger müssen sie sich umfassend und gründlich informiere­n und sich ein eigenständ­iges, unabhängig­es Urteilsver­mögen bewahren. Sie brauchen deshalb alles andere als ein „Framing Manual“. Daniel Wirsching spottet zu Recht darüber. Wolfgang Illauer, Neusäß

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