Mindelheimer Zeitung

Die Fusionsträ­ume sind geplatzt

Vwew-energie und Erdgas Schwaben werden sich nicht einig

- (avu)

Kaufbeuren Die Hochzeit der Energiever­sorger ist erst einmal geplatzt. Vwew-energie und Erdgas Schwaben haben die Fusionsges­präche für beendet erklärt. Knackpunkt­e waren am Ende offenbar die Konditione­n zu Dienstleis­tungen, die Erdgas Schwaben für das neue Unternehme­n hätte erbringen sollen. „Ich hätte in einer Fusion große Potenziale gesehen“, sagt Kaufbeuren­s Oberbürger­meister Stefan Bosse als Vertreter des größten Vwew-gesellscha­fters. Auch die Stadt Mindelheim und die Gemeinde Köngetried haben Anteile an dem Kommunalun­ternehmen.

Seit 1998 der Energiemar­kt liberalisi­ert worden ist, verspreche­n sich vor allem kleinere Firmen viel von Kooperatio­nen. Die Gesellscha­fter von Vwew-energie hatten seit zweieinhal­b Jahren eine Fusion mit der Betriebsst­ätte Kaufbeuren von Erdgas Schwaben ausgelotet. Im Ergebnis wäre ein neues Unternehme­n entstanden. Es gab aber auch Kritik und die Sorge um einen Ausverkauf der wirtschaft­lich gesunden VWEW mit ihren 100 Mitarbeite­rn.

Nun also das Aus. In einer dürren Pressemitt­eilung dazu hieß es, eine Fusion sei „auf Augenhöhe“geprüft, das Gespräch in beiderseit­igem Einvernehm­en beendet worden. Laut Bosse sind sich die Verhandlun­gspartner bei der Vergabe von Dienstleis­tungen zwischen dem neuen Unternehme­n und Erdgas Schwaben nicht einig geworden. Dabei geht es zum Beispiel um die IT und die Netzinstan­dhaltung. „Man mag sich, man möchte zusammen sein, aber am Ende scheitert es am Ehevertrag.“

Bosse betont, dass der Prozess nicht umsonst gewesen sei. „Beide Unternehme­n sind profession­ell durchleuch­tet und bewertet worden. Die Ergebnisse zeigen, dass beide für sich zukunftsfä­hig sind.“Das hebt auch Vwew-geschäftsf­ührer Stefan Fritz hervor. „Auf beiden Seiten hat man viel gelernt.“Die Unternehme­n verbinde eine jahrzehnte­lange Nachbarsch­aft, so Erdgas Schwaben-sprecherin Cornelia Benesch mit Blick auf Kaufbeuren als eine der ältesten Betriebsst­ellen. Bosse und Fritz betonen, dass derzeit mit keinen weiteren Firmen über eine Zusammenar­beit gesprochen wird. In den vergangene­n Jahren waren Kooperatio­nen mit den Lechwerken (Augsburg) und Allgäu Netz (AÜW, Kempten/oberallgäu) geprüft worden.

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