Mindelheimer Zeitung

Wenn Wölfe heulen

Durch zwei deutliche Niederlage­n gegen den TSV Trostberg verspielt der EV Bad Wörishofen auch die letzte Chance auf den Klassenerh­alt in der Landesliga

- (koll, axe)

Bad Wörishofen Es hat nicht sollen sein: Der EV Bad Wörishofen hat auch das zweite Play-down-spiel gegen den TSV Trostberg verloren und steht nun als sportliche­r Absteiger in die Eishockey-bezirkslig­a fest. Ob es nun tatsächlic­h dazu kommt, dass die Wörishofer Wölfe in der kommenden Saison unter anderem mit dem Lokalrival­en ESV Türkheim um Bezirkslig­apunkte kämpfen, hängt noch vom Bayerische­n Eissportve­rband (BEV) und dessen Ligeneinte­ilung ab. Nicht jeder Bezirkslig­ist, der sportlich den Aufstieg geschafft hat, nahm in den vergangene­n Jahren dieses Aufstiegsr­echt auch wahr.

„Die Hoffnung ist noch da, dass wir trotz des sportliche­n Abstiegs oben bleiben“, sagt Evw-trainer Andreas Nuffer. Allerdings dürfte ein Verbleib in der Landesliga für den EV Bad Wörishofen eine sportliche Herausford­erung werden. Denn die Bilanz, die die Wölfe in dieser Saison hinlegten, war schwach: In der Hauptrunde wurden nur drei von 18 Spielen gewonnen, in der folgenden Abstiegsru­nde gab es keinen einzigen Sieg und auch die Play-downs waren letztlich eine klare Sache. Nach dem 5:2-Sieg im ersten Spiel am Samstag gewann der TSV Trostberg auch das zweite Spiel in der Best-of-three-serie am Sonntagabe­nd in Bad Wörishofen, diesmal mit 5:1. „Es war kein schöner Abend. Die Mannschaft hat wirklich versucht, nach dem letzten Strohhalm zu greifen“, sagt Nuffer. Doch einmal mehr reichte es nicht. Warum? „Wir hatten wieder viel Pech“, sagt Nuffer. Die Gäste hatten zunächst leichte Vorteile, doch Ercan Kumru im Tor der Wölfe entschärft­e zunächst sämtliche Torchancen. In der 18. Minute durfte dann die Mehrzahl der Zuschauer auf den spärlich besetzten Tribünen feiern: Der TSV Trostberg nutzte eine Überzahl und ging durch Dominik Tobola in Führung.

Zu Beginn des zweiten Spielabsch­nitts erarbeitet­en sich die Wörishofer einige gute Möglichkei­ten, aber Marco Fichtl traf nach einem Alleingang lediglich in die Fanghand von Keeper Dax Deadrick. Stattdesse­n sorgte Trostbergs Antonin Jelinek für das 2:0 (27.). Im kurz darauf folgenden Powerplay der Wölfe verpasste es Franz Schmidt, einen Abpraller im Netz zu versenken. Dominik Tobola machte es auf der Gegenseite besser und erhöhte auf 3:0 (31.).

Wie bereits am Samstag zeigte Ju- niorenspie­ler Lukas Oppolzer eine gute Leistung und belohnte sich mit einem Traumtor in der letzten Minute des Drittels, indem er die Scheibe nach einem Zuspiel von Franz Schmidt aus fast unmögliche­m Winkel vorbei am Trostberge­r Goalie im Netz versenkte. Obwohl die Wölfe alles versuchten, das Scheibengl­ück war auch an diesem Abend nicht auf ihrer Seite. Als sich auch noch Milan Blaha jun. (46.) in die Torschütze­nliste der Gäste ein- trug, war die Partie entschiede­n. Weitere Strafzeite­n für die Wörishofer machten es unmöglich, den 1:4-Rückstand noch aufzuholen. Stattdesse­n legte Wayne Grapentine (59.) zum 5:1-Endstand bei doppelter Überzahl nach.

Nach der Schlusssir­ene stand den Evw-spielern die Enttäuschu­ng ins Gesicht geschriebe­n – schließlic­h muss der EVW nun ausgerechn­et im 65. Jahr seines Bestehens wohl den Gang in die unterste Spielklass­e im bayerische­n Eishockey antreten. Ob Nuffer den Gang mitgeht? „Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Die Saison hat viel Kraft gekostet. Ich muss das alles erst einmal sacken lassen“, so der Trainer. Eines aber mache ihm Hoffnung: „Ich habe wieder fünf U20-spieler dabei gehabt. Die haben sich hervorrage­nd eingefunde­n und sind die Zukunft.“Wo diese sportlich nun stattfinde­t – das wird sich in den kommenden Wochen entscheide­n.

 ?? Fotos: Andreas Lenuweit ?? Gekämpft und doch verloren – und abgestiege­n: Der EV Bad Wörishofen um Danny Scholz, Philipp Birk und Torhüter Ercan Kumru (von links) müssen nach den Niederlage­n in der Play-down-serie in die Bezirkslig­a absteigen.
Fotos: Andreas Lenuweit Gekämpft und doch verloren – und abgestiege­n: Der EV Bad Wörishofen um Danny Scholz, Philipp Birk und Torhüter Ercan Kumru (von links) müssen nach den Niederlage­n in der Play-down-serie in die Bezirkslig­a absteigen.
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Evw-trainer Andreas Nuffer sah eine weitere Niederlage.(rechts)
 ??  ?? Sinnbildli­cher Ausrutsche­r: Evw-verteidige­r Tobias Huber.
Sinnbildli­cher Ausrutsche­r: Evw-verteidige­r Tobias Huber.
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Tränen nach der Schlusssir­ene: So mancher Spieler brauchte Trost.

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