Mindelheimer Zeitung

„Trotzreakt­ion“ärgert ÖDP

Kein Verständni­s für Blühstreif­en-Verzicht

- (mz)

Unterallgä­u Eine Trotzreakt­ion auf das erfolgreic­he Volksbegeh­ren, so nennt Gabriela Schimmer-Göresz, die Kreisvorsi­tzende der ÖDP, die Ankündigun­g des Unterallgä­uer Bauernverb­ands. Dessen VizeKreiso­bmann Joachim Nuscheler hatte den Mitglieder­n empfohlen, künftig keine freiwillig­en Blühstreif­en mehr anzulegen.

Das zeige anschaulic­h, dass freiwillig­e Maßnahmen den Artenschut­z nicht voranbring­en, schreibt die ÖDP in einer Stellungna­hme. Stattdesse­n brauche man Gesetze. Mit seiner Empfehlung habe sich Nuscheler zudem gegen den eigenen Dachverban­d gestellt, so die ÖDP. Der ruft auf seiner Website die bayerische­n Bauern dazu auf, möglichst viele Blühstreif­en stehen zu lassen und so Lebensraum für Insekten und Wildtiere zu schaffen.

Dass Blühstreif­en überhaupt den gewünschte­n Nutzen haben, bezweifelt die Kreisvorsi­tzende. „Das Bundesamt für Naturschut­z hat im Agrarrepor­t 2017 ganz klar festgestel­lt, dass von den Blühstreif­en kein Nutzen für den Erhalt der bedrohten Insektenar­ten ausgeht“, sagt Schimmer-Göresz. Der richtige Weg hin zu mehr Artenschut­z sei daher ein Biotopverb­und auf zehn Prozent der Fläche des Offenlande­s, zu dem unter anderem Äcker, Wiesen und Moore zählen, und die Förderung des Öko-Landbaus, wie im Volksbegeh­ren gefordert. „Dass nicht nur die Landwirtsc­haft, sondern alle Bereiche dazu ihren Beitrag leisten müssen, ist unbestritt­en“, teilt die ÖDP mit. Die ÖDP hat das Volksbegeh­ren „Rettet die Bienen“zusammen mit Grünen und Landesbund für Vogelschut­z auf den Weg gebracht.

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Foto: Weidner Um die Blühstreif­en an Feldränder­n ist ein Streit entbrannt.

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