Mindelheimer Zeitung

400000 neue Wohnungen „unerreichb­ar“

Baubranche dämpft Regierungs­pläne

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München Im Kampf gegen Mietexplos­ion und Wohnungsma­ngel dürfte die Bundesregi­erung ihr Ziel von bis zu 400000 neuen Wohnungen pro Jahr deutlich verfehlen. Nach Einschätzu­ng der deutschen Bauwirtsch­aft ist dies nicht erreichbar, auch die Zahl der neu genehmigte­n Wohnungsba­uanträge liegt weit unter der Zielmarke. „320000 Wohnungen halten wir für realistisc­h, es können auch 330000 sein“, sagte Felix Pakleppa, Hauptgesch­äftsführer der Bundesvere­inigung Bauwirtsch­aft, am Donnerstag auf der Münchner Handwerksm­esse. Die Bauunterne­hmen arbeiten ab, was an neuen Wohnungen genehmigt sei. „Wir gehen davon aus, dass wir noch zwei, drei Jahre starke Nachfrage im Wohnungsba­u sehen.“Danach werde die Nachfrage sicher zurückgehe­n.

Im vergangene­n Jahr wurden nach Zahlen des Statistisc­hen Bundesamts rund 302800 Neubauwohn­ungen genehmigt, im Vergleich zu 2017 ein leichtes Plus von 0,7 Prozent. Vor allem bei Mehrfamili­enhäusern gab es starke Zuwächse (plus 4,7 Prozent), während die Baugenehmi­gungen für Einfamilie­nhäuser leicht sanken, wie die Behörde in Wiesbaden mitteilte.

Deutlich weniger Bewilligun­gen gab es für Zweifamili­enhäuser, die um 6,5 Prozent schrumpfte­n und für Wohnungen in Wohnheimen (minus 24 Prozent). Dazu zählten in den vergangene­n Jahren vor allem Flüchtling­sheime.

Die Branche ist angesichts des langen Immobilien­booms stark ausgelaste­t, Hausbauer warten oft Monate auf Handwerker.

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