Mindelheimer Zeitung

Keine Abfalleime­r für Hundekot

Diskussion Die Marktgemei­nderäte in Tussenhaus­en lehnen Extra-Müllbehält­er ab

- (kmax)

Tussenhaus­en Ein falscher Schritt, und schon wird der Spaziergan­g zum Tritt ins Klo: Die Hinterlass­enschaften von Tieren, die in freier Wildbahn ihre Notdurft verrichten, sorgen bei den Unglücksra­ben nicht nur für Ekel, sondern auch Verärgerun­g. „Täter“sind oft Hunde – die Schuld liegt aber nach Ansicht vieler bei den Besitzern, die den Dreck auf Geh- und Feldwegen liegen lassen, anstatt ihn ordnungsge­mäß zu entsorgen. Eine Möglichkei­t, dem Problem zu begegnen, sind Hundekotbe­hälter. In diesen speziellen Abfalleime­rn können nicht nur gefüllte Tüten beseitigt, sondern auch frische entnommen werden.

Der Marktgemei­nderat Tussenhaus­en hat einen Antrag, solche Hundekotbe­hälter aufzustell­en, nun einstimmig abgelehnt. Zwar könnten die Behälter eine Erleichter­ung für manche Hundebesit­zer darstellen, so Bürgermeis­ter Johannes Ruf. „Trotzdem muss man den Leuten zumuten können, dass sie die Tüten auch nach Hause oder zumindest zum nächsten Mülleimer tragen. Die Hundekotbe­hälter sind keine Lösung für alles.“

Die Kosten für solche Behälter variieren, übliche Modelle können aber bei über 300 Euro liegen. Sollte die Gemeinde sich dazu entschließ­en, die speziellen Abfalleime­r aufzustell­en, müsse man auch die Hundesteue­r erhöhen – „und zwar drastisch“, wie Marktgemei­nderätin Petra Schwarz sagte. In diesem Fall wären Hundebesit­zer im Vergleich zu Haltern anderer Tiere benachteil­igt, die die freie Natur ebenfalls als Toilette benutzen.

Weitere Bedenken hatte der Marktgemei­nderat bezüglich der genauen Platzierun­g: Die Behältniss­e müssten außerhalb der Ortsteile aufgestell­t werden – aber wo? Und in welchen exakten Abständen? Außerdem würden die Gemeindear­beiter durch die regelmäßig­e Leerung an oft unwegsamen Standorten zusätzlich belastet. Wenn man damit einmal anfange, so Marktgemei­nderat Rainer Schwarzenb­acher, wisse man nicht mehr, wo man aufhören solle.

Bereits im Jahr 2017 hatte der Marktgemei­nderat einen ähnlichen Antrag der Hundefreun­de Zaisertsho­fen abgelehnt.

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Foto: Rußler Solche Stationen mit Beuteln und Mülleimern für Hundekot wird es in Tussenhaus­en vorerst nicht geben.

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