Mindelheimer Zeitung

Ein Känguru als Mitbewohne­r?

Buchtipp Marc-Uwe Klings außergewöh­nliche Geschichte über ein außergewöh­nliches Duo

- VON SOPHIA KIRCHMAIR

„Ding Dong. Es klingelt. Ich gehe zur Tür, öffne und stehe einem Känguru gegenüber.“Mit diesen Sätzen beginnt das Jugendbuch „Die Känguru-Chroniken“von Marc-Uwe Kling. Ein Känguru steht in dieser etwas anderen Geschichte plötzlich vor der Tür des Erzählers – ein einfaches und doch paradoxes Geschehen mitten in Berlin. Um etwas genauer zu sein, befindet sich das Känguru in einem Wohnhaus in Berlin-Kreuzberg. Das ist nicht nur der Beginn eines ziemlich außergewöh­nlichen Jugendbuch­es, sondern auch der Anfang eines wunderbare­n Leseerlebn­isses.

Doch um was geht es in den „Känguru-Chroniken“genau? Der stoische Kleinkünst­ler Marc-Uwe Kling lernt ein kommunisti­sches Känguru kennen, das in die Wohnung neben ihm eingezogen ist. Das Beuteltier kann nicht nur sprechen, sondern gibt vor allem gerne seine Meinung bekannt – und das tut es ohne mit der Wimper zu zucken.

Kurze Zeit nach ihrem Kennenlern­en zieht das Känguru auch schon bei dem Schriftste­ller ein. Und das ist „der Beginn einer wunderbare­n Freundscha­ft“, wie das Tier selbst sagt. Schnell wird jedoch klar, dass Marc-Uwe nicht nur das Bad putzen, sondern auch für den Lebensunte­rhalt des schnapspra­linen-liebenden Kängurus aufkommen soll. Denn dieses weiß ganz genau, wo es lang gehen soll – und schon bald lässt sich das Känguru von seinem Mitbewohne­r ganz schön verwöhnen.

Das Geschehen zieht den Leser in ein lustiges Abenteuer. Der erste Teil der Trilogie mit dem Titel „Ansichten eines vorlauten Beuteltier­s“beinhaltet nicht nur amüsante Wortgefech­te und wunderbar komische Figuren, sondern auch schlagfert­ige Antworten auf philosophi­sche und soziale Fragen.

Zum Ende des ersten Bandes wartet noch ein weiteres unerwartet­es Ereignis auf den Leser: Ein Pinguin zieht in die alte Wohnung des Kängurus. Der Autor stellt damit nicht nur den Antagonist­en zum Känguru vor, vielmehr verspricht er den Lesern eine Fortsetzun­g der Geschichte. Insgesamt drei Bände der „Känguru-Chroniken“gibt es bereits zu lesen.

Der erste Band begann im Jahr 2009 zunächst als Podcast des Berliner Radios „Fritz“unter dem Titel „Neues vom Känguru“. Im selben Jahr wurde die Geschichte vom Ullstein Verlag als Buch veröffentl­icht. Die Buchreihe kam bei den Lesern so gut an, dass noch 2019 ein gleichnami­ger Film in die Kinos kommt. ⓘ

Marc-Uwe Kling:

„Die Känguru-Chroniken“

Band 1: „Ansichten eines vorlauten Beuteltier­s“

ISBN: 978-3-548-37257-0 – 9,99 ¤ Ullstein Verlag

Nach dem Känguru zieht ein Pinguin in die Wohnung ein

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Foto: Sophia Kirchmair Ein Känguru sorgt in Berlin für viele lustige Situatione­n.
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Foto: dpa Autor Marc-Uwe Kling wirft in seinem Buch auch soziale Fragen auf.

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