Ingo Schulze
Einen Autor nennt der Berliner Ingo Schulze gleich mit zwei Werken: den bosnischen Erzähler Dzevad Karahasan. Einmal mit Erzählungen, einmal mit seinem jüngsten Roman, in dem er „ein Gleichnis unserer Welt entwirft, dessen erzählerische Gerechtigkeit jeder seiner Figuren gegenüber selbst Steine erweichen kann.“Auf der Liste außerdem: die „Karibischen Geschichten“, die für Schulze ein Lehrbeispiel für den Widerspruch sind, dass Europa bürgerliche Rechte eroberte, aber als ökonomische Grundlage dafür die Sklaverei benötigte. Pitschmanns bereits 1959 vollendeter Roman, der in der DDR nicht erscheinen durfte. Wundervolle Gedichte des Israeli Yitzhak Laor, staunenswerte Prosa von Schalansky, die Entdeckung einer vergessenen Klasse bei Louis. Oder auch die Selbstbefragung Witzels, die für ihn veranschaulicht wie Welterfahrung und Romanstruktur einander durchdringen: „Nicht nur etwas für Leute, die selbst schreiben.“
Seine Liste
- Dzevad Karahasan Der Trost des Nachthimmels &
Ein Haus für die Müden
- Anna Seghers: Karibische Geschichten - Siegfried Pitschmann Erziehung eines Helden
- Yitzhak Laor Auf dieser Erde, die in Schönheit gehüllt ist und Wörtern misstraut - Judith Schalansky Verzeichnis einiger Verluste
- Eduard Louis Das Ende von Eddy - Frank Witzel Über den Roman – hinaus - Christian Bommarius Der gute Deutsche. Die Ermordung Manga Bells in Kamerun 1914
- César Rendueles Kanaillen-Kapitalismus