Steigerung nach der Pause
Die deutsche Elf in der Einzelkritik
● Manuel Neuer: Kassierte ein Gegentor, das er nicht verhindern konnte, und machte zur Halbzeit Platz für Marc André ter Stegen. Neuer wird am Sonntag im EMQualifikationsspiel in den Niederlanden spielen, auch wenn sich eine Mehrheit der Deutschen ter Stegen angeblich im Tor wünschen soll.
● Marcel Halstenberg: Unglücklich agierte der Leipziger beim Gegentreffer, als er seinen Gegenspieler anköpfte. Wurde auch danach noch das ein oder andere Mal auf der linken Seite überlaufen. Nico Schulz und Jonas Hector dürfen aufatmen.
● Niklas Süle: Wirkt ob Statur immer etwas behäbig und ist es eher selten, war es aber gestern zur Unzeit, weil es ja eigentlich galt, Hummels und Boateng vergessen zu lassen. Ist ihm nicht gelungen.
● Jonathan Tah: Wirkte nervös, wurde dann aber etwas sicherer. Tah ist einer von denen, die jetzt schnell wachsen müssen.
● Lukas Klostermann: Erscheint noch etwas unscheinbar und blass, hat aber in der Abwehr vor der Pause ein ziemlich sicheres Gegentor in letzter Sekunde verhindert.
● Joshua Kimmich: Spielt in der DFB-Elf weiter auf der Sechs und nicht wie beim FC Bayern als Außenverteidiger. Agierte ordentlich, kann es aber noch dominanter.
● Ilkay Gündogan: Gündogan und DFB, da ist viel Luft nach oben. Bringt trotz herausragender Passqualitäten keine Dynamik ins Spiel, ist oft auch unsichtbar.
● Kai Havertz: Zur Pause raus, für ihn kam Reus. Bis dahin kaum Signale von dem 19 Jahre alten Hoffnungsträger, diese Hoffnung erfüllen zu können.
● Leroy Sané: Wurde viel, viel besser, als Reus neben ihm spielte und also nicht mehr so viel Verantwortung auf Sané lastete.
● Julian Brandt: Spielte zwischen übereifrig und lustlos die ganze Palette ab. Braucht jetzt schnell mal Erfolgserlebnisse in der DFB-Elf.
● Timo Werner: Hübsch schnell unterwegs, aber kein Vollstrecker. Das Problem: Wenn Werner nicht der Vollstrecker im Team sein kann, wer bitte dann?
● Marco Reus und Leon Goretzka:
Kamen in der zweiten Halbzeit und waren mit Zielstrebigkeit und Rafinesse die leidlichen Retter eines bis dahin elendigen deutschen FußballAbends. Beide hoben das deutsche Niveau deutlich an, das 1:1 fiel nach der Kombination Reus/Goretzka.
Olaf Kupfer